«Neue Zürcher Zeitung» hat schon 225 Jahre auf dem Buckel

Ab 13. Januar bittet die traditionsreichste Schweizer Zeitung in ihr Festzelt auf der Zürcher Sechseläutenwiese – neben ihrem Standort an der Falkenstrasse. Die Ausstellung «Phänomen NZZ» blickt weit zurück in die historischen Anfänge.

«Liberale Grundhaltung»
Sie leuchtet laut Ankündigung aber auch typische NZZ-Werte aus, wie «Liberale Grundhaltung», «Internationalität» oder «Wirtschaftskompetenz». Bereits ausgebucht sind ein halbes Dutzend Podiumsdiskussionen (14. bis 18. Januar) zu «zentralen zeitgenössischen Themen».

Eines der weltweit engst geknüpften Korrespondentennetze
Die NZZ, die eines der weltweit engst geknüpften Korrespondentennetze unterhält, bleibt mit dem Festprogramm dem Image des weltgewandteten liberalen Wirtschaftsblattes treu. Dabei verlief der Aufstieg zum Schweizer Eliteblatt alles andere als gradlinig.

Unternehmerischer Aufbruch vor 225 Jahren

Conrad Meyer, Autor des Mitte Januar erscheinenden Jubiläumsbandes «Das Unternehmen NZZ 1780-2005», wertet die Lancierung der NZZ vor 225 Jahren als «unternehmerischen Aufbruch in einem zünftisch-aristokratischen Gemeinwesen, das die Wirtschaft wie die Information kontrollierte».

Erste Auflage mit nur vier Seiten

Die erste Ausgabe – noch unter dem Namen «Zürcher Zeitung» – umfasste vier Seiten und erschien in einer Auflage von 1000 Stück. Dafür reichte eine kleine Handpresse. Historisch stand das aus der «Montags-Zeitung» hervorgegangene Blatt an der Grenze einer geschlossenen zünftischen Gesellschaftsordnung mit strengem Zensurregime zur aufklärerisch geprägten Reformbewegung.

Bis 1969 täglich drei Ausgaben
Erst 1821 erhielt die Zeitung ihren heutigen Namen; nicht zuletzt wegen der Zensur wurde die NZZ erst 1843 zur Tageszeitung. In der «Belle Epoque» – Ende des 19. Jahrhunderts – folgte dann der rasante Aufstieg, die NZZ erschien damals dreimal täglich (bis 1969).

Seit 1868 Aktiengesellschaft
Wichtige Eckdaten waren auch der 1868 erfolgte Ausbau zur Aktiengesellschaft, die Einführung einer Fernausgabe für Abonnenten im Ausland noch vor dem 2. Weltkrieg (1937) oder das Erreichen der 100 000er-Auflagegrenze in den 70er-Jahren. Prägend war der immer wieder bewusste Verzicht auf die Anpassung an mediale Modetrends. (awp/mc/mad)

Schreibe einen Kommentar