Creditreform: 2004 höchster je gemessener Stand an Firmenpleiten

Auch die Zahl der Neueintragungen von Firmen hat alle bisherigen Rekorde gebrochen – dieses Bild wird aber durch die enorme Steigerung an Löschungen wieder getrübt.

25’776 Firmen gelöscht und 34’443 neu eingetragen

Im ganzen Jahr 2004 sind 34’443 Firmen neu ins Handelsregister eingetragen worden, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 7,4 Prozent entspricht, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Mittwoch mitteilte. Gleichzeitig wurden aber 25’776 Firmen im Register in Folge von Firmenaufgaben, Fusionen, Liquidationen oder Konkursbeendigungen gelöscht, was 8,7 Prozent über Vorjahr liegt und ebenfalls ein neuer Rekord ist. Allein im Dezember verschwanden 2’677 Firmen.

«Moderater Wert»
Unter dem Strich sind also netto 8’667 Firmen zusätzlich in der Schweizer Wirtschaft tätig geworden. Gemäss dem Verband Creditreform ein «moderater Wert», im Vergleich zum Nettowachstum von 10’000 Firmen in der Phase der Hochkonjunktur. Massiv verstärkt werde das Bild der kränkelnden Konjunktur von der Zahl der Totalkonkurse. Konkurse von Firmen und Privaten schnellten im letzten Jahr um 7,7 Prozent auf 10’424 Pleiten in die Höhe, was gemäss Creditreform der zweithöchste Wert seit 1993 ist. Insbesondere der Dezember 2004 habe zu diesem Jahreswert beigetragen: Mit 900 Konkurspublikationen wurde der Vorjahresmonat um fast 25 Prozent übertroffen.

Regional gemischtes Bild
Regional betrachtet, zeigt sich im letzten Jahr in Bezug auf die Konkurse ein gemischtes Bild: Während bei den Firmenkonkursen die Westschweiz über 20 Prozent mehr Pleiten verzeichnete, kletterten die Privatkonkurse in Zürich um fast 30 Prozent in die Höhe. Nur im Tessin stiegen die Konkurse von Firmen wie von Privaten gleichermassen an, um gut 21 bzw. 28 Prozent. Bei den Neueintragungen hebt sich die Zentralschweiz mit einem Plus von 16,6 Prozent vom Durchschnitt ab. Bei den Löschungen sind es das Tessin mit 22 Prozent mehr Streichungen und die Westschweiz mit 12 Prozent. Netto liegt bei einem gesamtschweizerischen durchschnittlichen Wachstum von 3,8 Prozent die Zentralschweiz mit rund 36 Prozent Wachstum auf der positiven Seite und das Tessin mit einer Abnahme von 50 Prozent auf der negativen. Zürich liegt im Bereich des Durchschnitts, Bern darunter und die Ostschweiz darüber. (awp/mc/gh)

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