CS-Studie: Renaissance des Mietwohnungsbau
Stockwerkeigentum und der Bau von Mietwohnungen liegen im Trend. Flaute herrscht dagegen auf dem Büroflächenmarkt. Das sind die Erkenntnisse einer Studie zum Schweizer Immobilienmarkt, den die Ökonomen der Credit Suisse am Mittwoch vorgelegt haben.
Stagnation bei Einfamilienhäusern, Boom bei Eigentumswohnungen (pd)
Im Mietwohnungsbau ist nach einiger Verzögerung eine Renaissance eingetroffen, sagen die CS-Ökonomen. Allerdings bleiben die Märkte in den grösseren Zentren – mit Ausnahme der Stadt Basel – weiterhin ziemlich ausgetrocknet. Obwohl es wieder ein grösseres Angebot an Mietwohnungen gibt, gehen die Immobilienspezialisten wegen des beginnenden konjunkturellen Aufschwung für dieses Jahr von einem leichten Anstieg der Mieten aus. 2005 dürfte der Mietpreisanstieg dann aber stärker ausfallen.
Günstiger Wohnen in der Ostschweiz
Dabei bestehen grosse regionale Unterschiede: Während in der Ostschweiz das Mietpreisniveau tendenziell sinke und sich der Preisanstieg in der Region Genf sowie in der Nordwestschweiz verlangsame, sei mit einem starken Anstieg in den Gross- und Mittelzentren zu rechnen, heisst es.
Hohe Nachfrage nach Stockwerkeigentum
Eigentumswohnungen, vor allem in den Städten, liegen derzeit besonders hoch in der Gunst der Privaten. Objekte im Stockwerkeigentum seien mittlerweile nicht mehr nur für Altersgruppen ab 50 Jahren interessant, so die Autoren der Studie. Auch bei den Jüngeren ab etwa 30 finden sie zunehmend Anklang. Entsprechend falle das Preiswachstum im Segment Stockwerkeigentum höher aus, als bei Einfamilienhäusern, schätzen die CS-Ökonomen. Büroflächen: Flaute dauert an
Anders als bei den Wohnflächen sieht der Ausblick für den Büroflächenmarkt durchwachsen aus. Bei den gegenwärtig hohen Leerständen, insbesondere in den Ballungszentren beurteilt die CS Investitionen in Büroliegenschaften weiterhin skeptisch. Allerdings sehen sie erste Lichtblicke: Trotz anhaltenden Absatzschwierigkeiten dürfte die Talsohle im Büroimmobilienmarkt in den kommenden Monaten erreicht werden. Die Autoren gehen dennoch davon aus, dass sich die Leerstände trotz der konjunkturellen Erholung erst mittelfristig erhöhen werden. Mehr Leerstand wegen Arbeitsplatzbau
Begründet wird dies zum einen mit der immer noch regen Neubautätigkeit in diesem Segment, das zum teil noch auf Planungen früherer Jahre beruht. Zum anderen geht auch die Nachfrage weiter zurück. Auch im laufenden Jahr würden insbesondere die «FIRE»-Branchen (Finance, Insurance, Real Estate) gegen 3000 weitere Büro-Arbeitsplätze abbauen, mit entsprechenden Folgen für den Platzbedarf. Büromieten sinken
Erst für das nächste Jahr erwarten die CS-Experten erste Anzeichen einer Konsolidierung, die aber gesamtschweizerisch nicht vor 2006 einsetzen dürfte. Im letzten Jahr erhöhte sich der Leerstand um 1,2 Mio. m², 2004 dürfte der Leerstand um weitere 650’000 m² zunehmen, und 2005 noch einmal um 475’000 m². Immerhin habe sich das Mietpreisniveau, zumindest für Büros an den guten Lagen, noch einigermassen halten können. Gesamtschweizerisch werden die Büromieten laut CS-Prognose aber um 3 bis 5 Prozent zurück gehen. David Strohm (swisscontent)