Unique ist über Oneworld hocherfreut


Einer der Gründe für einen Swiss-Beitritt zur Oneworld-Allianz ist die Lage des Flughafens Zürich mitten in Europa. Dies freut besonders Unique, die Betreiberin des Flughafens Zürich.


Unique wittert neue Chancen für Basel. (keystone)
Die ideale Lage von Zürich «im Herzen Europas» wurde an der Swiss-Medienkonferenz wiederholt erwähnt. Laut Unique-Sprecher Jörn Wagenbach bietet der Flughafen die nötigen Kapazitäten und ein qualitativ hochstehendes Angebot für einen Hub. Der von Swiss-Chef André Dosé erwähnte «Ausbau des Hub» beziehe sich nicht auf allfällige bauliche Massnahmen, sondern auf die Nutzung des Vorhandenen, präzisierte Wagenbach. «Wir haben eine perfekte Infrastruktur.»


Oneworld war kein politischer Entscheid
Das letzte Projekt der fünften Ausbauetappe, das Airside-Center, wird im Herbst nächsten Jahres eröffnet. Dass der Entscheid der Swiss für die Oneworld-Allianz und gegen die Lufthansa allfällige negative Auswirkungen auf das Luftverkehrsabkommen Schweiz-Deutschland haben könnten, verneint Wagenbach entschieden: Dafür gebe es weder Anzeichen noch Befürchtungen. Es habe sich klar um einen Entscheid auf der «Business»-Ebene gehandelt.


Basel sieht neue Möglichkeiten
Der Beitritt der Swiss zur Oneworld-Allianz bringt dem Flughafen Basel-Mülhausen Chancen für neue Verbindungen. Die nun geklärten Verhältnisse erlaubten konkretere Verhandlungen mit Interessenten, sagte Flughafendirektor Jürg Rämi auf Anfrage. Insbesondere wolle der Euro Airport unverzüglich Kontakt mit der Lufthansa aufnehmen. Direkt sei der Oneworld-Beitritt für den Basler Euro Airport wohl «einigermassen neutral», wobei derzeit noch vieles offen sei. British Airways habe vermutlich eher Interesse am Zürcher Flughafen als an Basel. Vielleicht sei aber mit der Allianz beispielsweise auch wieder eine rentable Verbindung Basel-London City machbar. Lufthansa ab Basel
So könnte die Star Alliance mit Lufthansa möglicherweise nun den Schweizer Markt statt über Zürich über die Ränder verstärkt bearbeiten und dabei mehr Verbindungen ab Basel anbieten. Swiss hat früher von Basel aus 38 Destinationen mit 102 Abflügen täglich bedient. Ab 26. Oktober 2003 sind es noch 13 Destinationen bei etwa 25 täglichen Abflügen. Neben dem Swiss-Abbau hat den Euro Airport auch die allgemeine Flaute der Luftfahrt getroffen. Am Flughafen Genf Cointrin war am Dienstag nichts zu den Konsequenzen des Oneworld-Beitritts der Swiss zu erfahren. Liquidität bis Winter 2004 gewährleistet
Die Liquidität der Swiss reicht laut Commercial Officer William Meaney bis zum nächsten Winter 2004. Bezüglich der Verhandlungen über eine Notreserve für unvorhersehbare Ereignisse zeigte sich Swiss-Chef André Dosé zuversichtlich. In den letzten Tagen seien mit Grossbanken und bedeutenden Aktionären sehr intensive Gespräche über die Finanzierung eines Notkredites geführt worden, sagte Dosé am Dienstag vor den Medien am Flughafen Zürich. Polster von einer halben Milliarde nötig
Die Swiss will sich ein Polster von 0,5 Milliarden Franken zulegen, falls wieder eine Krankheit wie Sars das Geschäft einbrechen lässt. Denn die Airline-Industrie sei sehr anfällig auf solche Ereignisse, sagte Dosé. UBS und Credit Suisse hätten den Businessplan und mögliche Sicherheiten der Swiss prüfen können. Nun sähen sie «Möglichkeiten zur Finanzierung eines Teils einer Liquiditätsreserve nach banküblichen Bewertungsstandards». Sie wären unter gewissen Bedingungen bereit, davon zusammen einen bestimmten Betrag gegen Sicherheiten zu übernehmen. (afx/scc/koj)

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