BA bestätigt Gespräche mit Swiss
Die britische Fluggesellschaft British Airways hat Gespräche mit dem Schweizer Konkurrenten Swiss über einen möglichen Beitritt zur OneWorld-Allianz bestätigt. Das Geheimnis, mit wem sich Swiss verbandelt, soll am Dienstag gelüftet werden.
British Airways scheint in Sachen Swiss die Nase vorn zu haben. (pd)
«Wir haben schon seit einiger Zeit mögliche wirtschaftliche Vereinbarungen mit der Swiss erörtert», sagte eine Sprecherin von British Airways (BA) am Montag. Zu der Aussetzung der Swiss-Aktien vom Handel wollte sie sich indes nicht äussern. Die Schweizer Börse hatte auf Wunsch der Fluggesellschaft deren Papiere bis Dienstag 14.00 Uhr vom Handel ausgesetzt. Presseberichten zufolge will der Swiss-Verwaltungsrat im Laufe des heutigen Tages eine Entscheidung über einen Beitritt treffen.
Druck aus Amerika
British Airways führt die OneWorld-Allianz an, zu der unter anderem auch die US-Fluggesellschaften American Airlines und Northwest Airlines gehören. Eine andere Option für die Swiss wäre der Beitritt zu der Star Alliance, der auch die Lufthansa angehört. Die Annäherung zwischen BA und Swiss soll erfolgt sein, nachdem sich die American Airlines besorgt über die Kontakte zwischen Lufthansa und Swiss gezeigt hatte.
Swiss wollte die VR-Sitzung bislang nicht kommentieren, hat aber wichtige Entscheidungen angekündigt. Für Dienstag wird eine Pressekonferenz der SWISS erwartet. Nach Aussage der Gewerkschaften will SWISS zudem am Mittwoch eine Personal-Mitteilung ausgeben.
Nicht überlebensfähig?
Die in Finanznöten steckende Swiss gilt ohne Kooperation nicht als überlebensfähig. Der Verwaltungsrat dürfte heute oder morgen Spekulationen über einen Oneworld-Beitritt oder eine Übernahme durch die Lufthansa ein Ende setzen. Bisher liess die SWISS lediglich verlauten, es würden alle Optionen geprüft. Die Lufthansa wollte bislang zu den Übernahmegerüchten keine Stellung nehmen.
Vor- und Nachteile bei beiden Lösungen
Experten sind sich einig über die Vor- und Nachteile der möglichen Partner, wobei auch ein Alleingang weiterhin nicht vom Tisch ist: Beim Beitritt zur Allianz Oneworld mit British Airways behält die Swiss ihre Selbständigkeit, muss aber den fehlenden Betriebskredit von 500 Millionen Schweizer Franken selber aufbringen und die eigenen Probleme selber lösen. Der Flughafen Zürich wäre als Hub weniger gefährdet.
Bei der Übernahme durch die Lufthansa wäre zwar das Weiterbestehen der Swiss längerfristig gesichert. Die Swiss würde aber ihre Unabhängigkeit verlieren. Der Hub Zürich dürfte Frankfurt und München weichen.
Aeropers «neutral»
Welche Option besser sei, hänge wesentlich von den Verträgen und Bedingungen ab, sagte Christian Frauenfelder, Sprecher des Pilotenverbandes Aeropers. «Entgegen anders lautenden Aussagen sind wir sind der Lufthansa gegenüber neutral eingestellt», sagte er.
(afx/scc/bit)