Bâloise bleibt in der Verlustzone


Bâloise bleibt in den roten Zahlen und weist für das erste Halbjahr 2003 einen Verlust aus. Die Prämieneinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr, dabei verbesserte Bâloise die Combined Ratio. Für das Gesamtjahr gibt sich der Konzern optimistischer.


Die Versicherungsgruppe Baloise kann ihre Verluste abbauen (keystone).
Der Basler Allfinanzkonzern Bâloise ist in den roten Zahlen geblieben und weist für das erste Semester 2003 einen konsolidierten Verlust von 36,6 Millionen Franken aus. Im Vorjahressemester war es noch ein Minus von 45,1 Millionen Franken. Die Prämieneinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Prozent auf ein Total von 4,89 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Lebengeschäft steigerte Bâloise die Prämieneinnahmen um 6,6 Prozent auf 2,91 Milliarden Franken.

Steigerung im Nichtleben-Sektor
Im Nichtlebengeschäft gab es eine Steigerung um 18,6 Prozent auf 1,98 Milliarden Franken. Dabei verbesserte Bâloise die Combined Ratio (brutto) um 4,6 Prozentpunkte gegenüber Anfang Jahr auf 100,6 Prozent. Optimistischer gibt sich der Versicherungskonzern für das gesamte Jahr. Bis zum Jahresende soll die Gewinnschwelle voraussichtlich überschritten werden. Vorausgesetzt sei allerdings eine normale Schadenbelastung und keine ausserordentlichen Ereignissen insbesondere an den Kapitalmärkten.

Analysten im Vorfeld uneinig
Analysten waren sich im Vorfeld uneinig, ob Bâloise einen Gewinn oder einen Verlust ausweisen würden und machten dies von möglichen Gewinnen aus Obligationenverkäufen abhängig. Bâloise erhöhte allerdings im ersten Semester 2003 den Anteil festverzinslicher Anlagen auf 47,2 Prozent (43,7% Anfang Jahr). Bei den Prämieneinnahmen liegt Baloise am oberen Ende der Analysten-Schätzungen.

Bâloise Bank SoBa mit Bruttogewinn
Die zur Bâloise gehörende Bâloise Bank SoBa hat im ersten Semester 2003 den Bruttogewinn auf 17,7 (17,0) Millionen Franken auszubauen vermocht. Es resultierte allerdings ein leicht tieferer Netto-Betriebsertrag von 57,3 (58,1) Millionen Franken, teilte die Bank am Donnerstag mit. Die Ergebnissteigerung habe trotz einem weiterhin schwierigen Geschäftsumfeld erzielt werden können, sie sei auf einen tieferen Geschäftsaufwand (-3,7% auf 39,6 Mio CHF) zurückzuführen.

Zuwächse beim Wertschriftensektor
Der Zinserfolg sank aufgrund des tieferen Zinsniveaus und der anhaltenden Umwandlung variabler Hypotheken in festverzinsliche um 3,2 Prozent auf 45,7 (47,2) Millionen Franken, heisst es. Der Kommissionsertrag stieg bedingt durch die Übernahme der Hypothekar-Dienstleistungen der Basler Versicherung auf 9,6 (8,8) Millionen Franken. Im Wertschriften- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Ertrag auf 9,6 (8,8) Millionen Franken, während der Handelserfolg bei 1,5 (1,6) Millionen Franken verharrte.

Abbau von 22 Stellen
Die Kundengelder beliefen sich auf 1,6 (31.12. 1,4) Milliarden Franken und die Bilanzsumme betrug (unverändert zum 31.12.) 5,2 Milliarden Franken. Die Bank passt die Vertriebsstruktur den Marktgegebenheiten an und schliesst drei Filialen, wie es heisst. Geschlossen würden zum 30. September die Geschäftsstellen Lausanne, St. Gallen und Zürich. Hingegen würden die Filialen Basel und Bern zu Niederlasungen für Privatkunden ausgebaut. Im Zuge dieser Reorganisation sollen 22 Stellen abgebaut werden, 9 Personen könnten jedoch innerhalb der Gruppe andere Arbeitsplätze angeboten werden, heisst es weiter.

Reingewinn über Vorjahr erwartet
Im zweiten Halbjahr rechnet die Bank mit einer konkurrenzbedingten Verstärkung des Margendrucks im Zinsengeschäft. Dennoch werde aufgrund des straffen Kostenmanagements ein Reingewinn über dem Vorjahresniveau erwartet, heisst es. Im Jahr 2002 hatte die Bâloise Bank SoBa einen Reingewinn von 10,1 Millionen Franken ausgewiesen. (awp/scc/hoa)

Kennzahlen H1 2003H1 2002VeränderungPrämieneinnahmen Nichtleben1’987,71’676,4+18,6%Prämieneinnahmen Leben2’910,42’730,3+6,6%Prämieneinnahmen Total4’890,74’399,3+11,2%     Kapitalanlagen55’973,150’061,4+11,8%Rückstellungen42’716,338’058,1+12,2%Eigenkapital3’311,23’088,1+7,2%in Millionen Franken

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