Beansprucht Swiss Exportrisikogarantie?
Um von den Banken die notwendigen Kreditlinien zum Überleben des Konzerns zu erhalten, möchte die Swiss die Exportrisikogarantie (ERG) in Anspruch nehmen. Bundesrat Moritz Leuenberger dazu: «Eine interessante Idee.»
Kann die Exportrisikogarantie helfen, die drohenden Wolken am Swiss-Horizont zu vertreiben? (keystone)
Am Dienstag will die Swiss ihren neuen Businessplan vorstellen. Dieser wird zusammen mit einer deutlichen Redimensionierung der Kapazitäten zweifellos auch einen massiven Stellenabbau zur Folge haben. Dass die Swiss für die Restruktierung Geld brauche, sei eine ökonomische Notwendigkeit, stellt Bundesrat Leuenberger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» fest. Kein Geld mehr vom Bund
«Restrukturierungen verbessern auch die Chancen der Swiss auf dem Kapitalmarkt, weil das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit steigt. Es ist deshalb richtig, wenn der Bundesrat der Swiss in diesem Punkt den Rücken stärkt. Das heisst aber nicht, dass der Bund selbst nochmals Geld geben soll», stellt Bundesrat Leuenberger im Interview klar.
«Interessante Idee»
Als eine «interessante Idee» bezeichnet Leuenberger die Möglichkeit, dass die Swiss die Exportrisikogarantie (ERG) des Bundes in Anspruch nehmen könnte. Mit der ERG würde der Swiss ihre ausstehenden Einnahmen aus Flugleistungen im Ausland garantiert. Damit könnte die notleidende Fluggesellschaft bei den Banken eine Kreditlinie in derselben Höhe erhalten, mit den garantierten Forderungen von etwa 300 Mio. Fr. als Sicherheit. Nach Regeln geltenden Rechts prüfen
«Diese Idee wird vom Volkswirtschaftsdepartement sicher vorurteilslos, aber auch nach den Regeln des geltenden Rechts geprüft», sagte Bundesrat Leuenberger weiter.
Redimensionierung steht unmittelbar bevor
Die offenbar unmittelbar bevor stehende Redimensionierung der Swiss, bei welcher der Bund im Rahmen seiner Möglichkeiten mithelfen wolle, dürfe nicht als Anfang des Zusammenbruchs des schweizerischen Luftfahrtssystems betrachtet werden. Heute stehe kein ungeordnetes Grounding bevor, sondern eine Redimensionierung zwecks Marktfähigkeit, versichert Bundesrat Leuenberger im Interview. (sda/scc/pds)