Parteien fordern Taten vom Swiss-Management
Die Regierungsparteien sind über den hohen Verlust der Fluggesellschaft Swiss nicht überrascht. SP, FDP und CVP fordern, dass sofort Massnahmen getroffen werden. Die Gesellschaft muss rentabel werden. Die SVP kritisiert die Führungs-Crew.
Das Vertrauen der Parteien in die Swiss-Führung (André Dosé) war schon grösser. (keystone)
Von Beginn weg skeptisch war die SVP. «Swiss war immer schon ein politisches und kein wirtschaftliches Projekt. Heute kann dies jeder sehen», sagte SVP-Sprecher Yves Bichsel auf Anfrage. Die gewährten Subventionen seien alle ausgegeben worden und die Probleme dennoch nicht verschwunden. «Ausserdem gelang es Swiss nicht, eine internationale Allianz einzugehen, wie dies André Dosé versprochen hatte», betonte Bichsel. Dies zeige, dass das Projekt wirtschaftlich nicht durchführbar sei.
SP hat noch immer Vertrauen
Die Sozialdemokraten hingegen wiederholten ihr Vertrauen in die Führung der Fluggesellschaft. «Diese muss nun möglichst rasch Massnahmen ergreifen, damit Swiss eine ideale Grösse erreicht und nicht gleich endet wie die Swissair», sagte SP-Sprecher Jean-Philippe Jeannerat. Spätestens 2004 müsse die Airline schwarze Zahlen schreiben, fordern die Sozialdemokraten. «Wir haben Swiss bereits darauf hingewiesen, dass es keine zusätzliche öffentliche Unterstützung mehr geben wird», sagte Jeannerat.
CVP glaubt die Lage sei unter Kontrolle
«Es ist höchste Zeit für Massnahmen, um die Swiss rentabel zu machen», sagte auch FDP-Sprecherin Barbara Perriard. SP und FDP sind überzeugt, dass die von der öffentlichen Hand gesprochenen Gelder in Milliardenhöhe richtig waren. Aus Sicht der beiden Parteien wären sonst die Folgen für den Arbeitsmarkt verheerend gewesen. «Die finanzielle Lage ist mehr oder weniger unter Kontrolle», sagte die Sprecherin der CVP, Béatrice Wertli. Die Resultate würden nur wenig von den im Businessplan vorgesehenen abweichen. Es müsse nun rigoros gespart werden – vor allem bei der Akquisition von neuen Flugzeugen. (awp/scc/lus)