ABB: Hoher Verlust eingefahren – Schulden reduziert


Der krisengeschüttelte Industriekonzern ABB hat im abgelaufene Jahr einen Verlust von 787 Millionen Dollar eingefahren. Der Konzernumbau schreitet hingegen voran, die Schuldenlast konnte um 1,5 Milliarden Dollar reduziert werden.

Von Tobias Billeter


ABB: Schuldenberg nach Plan abgebaut – es geht aufwärts! (keystone)
Der Schweizerisch-Schwedisch Industriekonzern ABB hat wie erwartet im abgelaufenen Jahr einen Verlust erlitten. Mit 787 Millionen Dollar lag dieser aber knapp 200 Millionen über über den Prognosen der Analysten. Ein Vergleich des Geschäftsergebnisses mit dem Vorjahr ist allerdings nach den zahlreichen Spartenverkäufe der letzten Monate schwierig.


Schuldenabbau nach Plan
Das Unternehmen, das in den Bereichen der Energietechnik und Automation tätig ist, konnte den operativen Gewinn (EBIT) um 88 Prozent auf 336 Millionen Dollar steigern. Der Auftragseingang sank um 8 Prozent auf 18,112 Milliarden Dollar, wie ABB am Donnerstag bekannt gab. Der Umsatz verringerte sich um 6 Prozent auf 18,295 Milliarden Dollar. Was die Schuldenfrage angeht, so hat ABB grosse Fortschritte erzielt. Die Nettoverschuldung sank 2002 um 1,5 Milliarden auf 2,6 Milliarden Dollar.


Schwaches viertes Quartal
Insbesondere das vierte Quartal fiel nicht nach Wunsch aus. Der Auftragseingang war insbesondere bei den Versorgern (-50%) massiv rückläufig. Für die Gruppe insgesamt nahm die Auftragseingänge um 8 Prozent auf 4,501 Milliarden Dollar ab, der Umsatz sank um 5 Prozent auf 5,268 Milliarden Dollar. Der Nettoverlust belief sich auf 838 Millionen Dollar nach 980 Millionen im Vorjahr.Licht am Ende des Tunnels
Konzernchef Jürgen Dormann will den krisengeschüttelten Konzern im laufenden Jahr in die Gewinnzone zurückführen. Nach dem schwierigen 2002 liege das Schlimmste nun aber hinter ABB. Die mit den Banken vereinbarte Kreditlinie gebe dem Konzern finanzielle Flexibilität bis Ende 2004. Die Liquidität sollte in diesem Jahr kein Thema sein. Die Kerngeschäfte von ABB entwickelten sich gut, sagte Dormann im Communiqué. Der Konzern sei daran, das Asbest-Problem zu lösen und nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten zu verkaufen.Tobias Billeter (swisscontent)

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