Converium-CEO Dirk Lohmann: «Wir bleiben in den Top Ten»


Converium schliesst das Jahr 2002 mit einem Gewinn von 106,8 Millionen Dollar ab. CEO Dirk Lohmann spricht im Moneycab-Interview über die Konkurrenz, die Zukunftsaussichten und die Geschäftsrisiken.

Von Lukas Schweizer


Dirk Lohmann: «Converium ist keine Übermacht aber schlagfertig.» (Keystone)
Swisscontent: Dirk Lohmann, das Jahresergebnis von Converium wurde durch Rückstellungen für Schäden vergangener Jahre geschmälert. Ist das Problem jetzt gelöst?
Dirk Lohmann: Das hoffe ich sehr, aber ich kann nichts garantieren. Im letzten Sommer zeichnete sich eine steigende Tendenz der Schadensmeldungen ab. Wir haben darum eine detaillierte Analyse gemacht und die Reserven angepasst. Von daher bin ich recht zuversichtlich, was unsere Situation angeht.


Sie haben im vergangenen Oktober gesagt, dass viele Rückversicherer ein Problem mit Altlasten hätten, dies aber verbergen würden. Sind Sie noch immer dieser Ansicht?
(Schmunzelt…) Seit meiner Aussage gab es einige Rückversicherer, die ihre Reserven erhöht haben. Die Wahrheit kommt eben doch ans Licht.

Zurück zum Jahresergebnis: Für 2002 hatten Sie doch eigentlich mehr erwartet?
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Dass wir die Reserven anpassen mussten, stört mich allerdings. Wenn man aber das operative Ergebnis für das laufende Geschäft ansieht und die Erhöhung der Reserven ausklammert, geschäfteten wir hochprofitabel.


Wie kann sich Converium weiterentwickeln und wachsen?
Ich glaube, dass aufgrund unserer guten Positionierung und dem Spezialwissen ein sehr grosses Wachstum drinn liegt. Gerade im europäischen Markt sehe ich gute Chancen für die Zukunft. Wir bleiben in den Top Ten.

Die Konkurrenz aber schläft nicht!
Die neugegründeten Konkurrenten werden im Laufe dieses Jahres alle versuchen, an die Börse zu gehen und ihre Kapitalgeber werden sich zurückziehen. Da die Kapitalsituation allgemein noch angespannt bleibt, wird es bei diesen Neugründungen zu einer Konsolidierung kommen.

Steigt angesichts von Naturkatastrophen und Terrorattacken das Risiko der Rückversicherer nicht?
Natürlich gibt es diese Risiken. Aber diese sind in die Planungsergebnisse und in die Preisermittlungen einbezogen. Wir versuchen so zu planen, dass wir auch nach Jahrhundertkatastrophen wie der Flut in Deutschland nicht kapitulieren müssen.

Verschiedene CEOs börsenkotierter Unternehmen haben ihre Saläre veröffentlicht. Tun Sie dies auch?
Die Saläre stehen in den Veröffentlichungen, die an die amerikanische Börsenaufsicht gehen – und sie werden im Geschäftsbericht 2002 stehen.

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