Nicolas G. Hayek: «Wir haben gekämpft, damit wir ein gutes Ergebnis erreichen»
Auch das schwierige Jahr 2001 hat Nicolas G. Hayek nicht müde gemacht. Swatch will in diesem Jahr das Schmuckgeschäft ausbauen. Mit welchen Zielen? Ein Moneycab-Interview mit dem Uhrenpatron.
Von Christof Moser
Moneycab: Swatch hat im Vergleich zu Konkurrenten das schwierige Jahr 2001 ordentlich überstanden. Warum das?
Nicolas G. Hayek: Natürlich weil wir ein gutes Management haben. Und weil Swatch eine sehr flexible Firma ist, die breit im Markt verankert ist. Zudem haben wir nicht wie die Konkurrenz überteuerte Zukäufe getätigt.
Haben Sie nach den Terroranschlägen nicht einen stärkeren Einbruch befürchtet?
Doch. Aber im Gegensatz zu anderen Firmen haben wir uns nicht einfach ergeben und gesagt, jetzt geht es uns halt schlechter. Wir haben hart gekämpft, damit die Swatch Group ein gutes Ergebnis erreicht.
Und wie haben Sie gekämpft?
Ach, das ist immer eine Summe von Massnahmen. Wissen Sie, eine Firma führen ist wie Auto fahren: Manchmal kommt eine Kurve und Sie müssen etwas vom Gas, manchmal kommt ein Hindernis und Sie müssen ausweichen. Aber was Sie auch tun: Das Steuerrad dürfen Sie nie loslassen.
Werden wir wieder konkreter. Die Swatch Group will das Schmuckgeschäft ausbauen. Wie viel investieren Sie in den Ausbau dieser Geschäftstätigkeit?
Nicht so viel. Insgesamt investieren wir jährlich rund 300 Millionen Franken in die Firma. Etwa drei bis vier Prozent davon wenden wir für den Aufbau des Schmuckgeschäfts auf.
Was macht Sie so sicher, dass die Konsumenten auch Schmuck aus Ihrem Unternehmen kaufen wollen?
Wir haben an der Uhren- und Schmuckmesse erste Teile unserer Schmuckkollektionen gezeigt. Die Begeisterung war gross. Ich bin sicher, dass wir damit Erfolg haben werden.
Welche Umsatzziele verfolgen Sie mittelfristig mit dem Schmuckgeschäft?
Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir ungefähr zehn Prozent des Konzernumsatzes mit Schmuck machen. Und wie die Uhren wollen wir auch den Schmuck weltweit verkaufen – ja, selbst auf dem Mond, wenn dort Menschen leben würden.
Und wann, Herr Hayek, treten Sie aus dem operativen Geschäft zurück?
Immer die gleiche Frage! Ich ziehe mich in den Verwaltungsrat zurück, wenn es Zeit dafür ist.
«Wir wollen den Schmuck weltweit verkaufen – ja, selbst auf dem Mond, wenn dort Menschen leben würden.» Swatch-Boss Nicolas G. Hayek