Jetzt setzt Daniel Vasella die Roche-Erbenfamilie unter Druck
Nicht Roch-artis, sondern Nov-roche: Novartis nutzt die Gunst der Stunde und kauft von der BZ Gruppe deren 20-prozentige Beteiligung an Roche. Die BZ schliesst eine grössere Beteiligung an Novartis nicht aus.
Von Patrick Capponi
Daniel Vasella, Konzernchef Novartis (Foto: Keystone)
Coup in der Schweizer Pharmaindustrie: Novartis kauft von der BZ-Gruppe 20 Prozent der Roche-Inhaberaktien im Wert von fast 5 Mrd. Franken. Laut einer offiziellen Mitteilung von Novartis-Konzernchef Daniel Vasella ist die Minderheitsbeteiligung am Basler Konkurrenten eine «langfristige finanzielle Investition». Über eine Zusammenarbeit mit Roche sei bis dato nicht gesprochen worden. Noch am Freitag hatten die Roche-Inhaberaktien um 1,2 Prozent und die Novartis-Aktien um 1,6 Prozent zugelegt.
Ralph Stadler von der BZ Holding bestätigt auf Anfrage von Moneycab, dass der Deal sehr kurzfristig zustande gekommen sei. Unterschrieben worden sei der Verkaufsvertrag am 2. Mai, gemäss Börsenusanz habe man anschliessend 4 Tage Zeit bis zur Publikation. Die Firma Roche sei auch von der BZ Gruppe vorgängig nicht begrüsst worden. Die 32 Mio. Aktien im Wert von 4,83 Milliarden Franken waren schon länger im Besitz der BZ Holding. Diese hatte sie früher von der ebenfalls von der BZ kontrollierten Pharma-Vision gekauft.
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