Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Deutschland schafft sich ab
Von Robert Jakob
Eigentlich gehört der Titel ja Thilo Sarrazin, und er betrifft ein ganz anderes Themenspektrum. Aber wer sich die Nachrichtenkaskade der letzten Monate zu Gemüte führt, kommt nicht umhin, den Buchtitel des ehemaligen Bundesbankers auf den wirtschaftlichen Kontext der BRD umzumünzen. Deutschland tut wirklich alles, um sich in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Das fängt beim Fliegen an. Als wäre die Flugbereitschaft der Bundeswehr eine Art negativer Showcase, stranden damit reihenweise hochrangige Politiker auf ihren Auslandsmissionen, letztens sogar die Bundeskanzlerin herself und später der Bundespräsident himself. Nun mag das Festsitzen eines Politikers per se sogar Vorteile mit sich bringen, in Kombination mit anderen Pleiten, Pech und Pannen, ist das aber rufschädigend. Flagship-Store soll schwimmen dürfen
Marineschulschiff Gorch Fock wird bereits seit 2016 saniert. Ursprünglich mit 10 Millionen Euro veranschlagt, sind die Kosten total aus dem Ruder gelaufen und werden mittlerweile auf 135 Millionen Euro beziffert. Man wird den Windjammer (nomen est omen) wohl ins Museum schicken müssen, denkt aber laut darüber nach, es wenigstens „schwimmfähig“ zu machen. Was auch immer das heissen mag. Nicht untergehen, ist die Devise. Als wären solche Meldungen für das Ansehen der „Made in Germany“ nicht schlimm genug, schickt sich das Verkehrsministerium an, Strassen und Bahn zu verunsichern.
Während die Schlüsselbranche Automobilindustrie, an der mindestens jede siebte deutsche Arbeitsstelle hängt, mit immer neuen Gesetzen verunsichert wird, kommt die Deutsche Bahn ihrer Bedeutung für den reibungslosen Personenverkehr nicht mehr nach. Nur zwei Drittel der Züge verkehren überhaupt pünktlich, und im letzten detailliert ausgewerteten Jahr (2017) fielen 140’000 Züge aus. Die ausgefallen Züge werden übrigens nicht in der Pünktlichkeitsstatistik als unpünktlich geführt (O statistica, o mores!). Funktionierende Kommunikationswege sind für die Wirtschaft das Wichtigste, und ausgerechnet beim Internet ist Deutschland auch noch eine Wüste. Statt in die serbelnde Infrastruktur zu investieren, setzt man Grossprojekte, wie den Berliner Flughafen, die Kölner Stadtbahn, und den Stuttgarter Durchgangsbahnhof, gleich reihenweise in den Sand.
Wer will da noch als ausländischer Staat einen Grossauftrag an „Good Old Gemany“ vergeben? Das deutsche Satire-E-Zine „Der Postillon“ macht sich schon seit Jahren (bald dürften es dann Jahrzehnte sein) über den erfolglosen Flughafenbau zu Berlin lustig (https://www.der-postillon.com/2016/06/gotthard-ber-schweiz.html). Für die Schweiz ist Schadenfreude nicht angebracht. Deutschland ist, mit 18,9 Prozent der Schweizer Exporte und 28,2 Prozent der Importe, Handelspartner Nummer eins.
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