US-Schluss: Dow Jones 0,3% im Minus bei 25’985 Punkten

US-Schluss: Dow Jones 0,3% im Minus bei 25’985 Punkten

New York – Neue Unsicherheiten bezüglich der chinesisch-amerikanischen Handelsgespräche haben den US-Leitindex Dow Jones Industrial am Mittwoch etwas weiter ins Minus gedrückt. Neben höheren Importen von US-Waren durch die Chinesen dränge die US-Regierung nun auch auf «signifikante strukturelle Veränderungen», sagte der Handelsbeauftragte von Präsident Donald Trump. Konkret nannte Robert Lighthizer die Bereiche geistiges Eigentum und Technologietransfer.

Für den Dow ging es um 0,28 Prozent auf 25 985,16 Punkte nach unten. Der marktbreite S&P 500 bewegte sich mit minus 0,05 Prozent auf 2792,38 Punkte kaum vom Fleck. Der technologielastige Nasdaq 100 machte einen Grossteil seiner anfänglichen Verluste wieder wett und gab am Ende nur noch um 0,09 Prozent auf 7117,01 Zähler nach.

Die Nachrichten von der US-Konjunktur fielen gemischt aus: Die Industrieaufträge waren im Dezember weniger als erwartet gestiegen. Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe hingegen hatte im Januar deutlich stärker zugelegt als von Volkswirten vorhergesagt.

Am Dow-Ende sackten die Aktien von UnitedHealth um rund 5 Prozent ab. Börsianern zufolge wächst unter den Anlegern die Befürchtung, dass sich die Idee der Demokraten durchsetzten könnte, eine staatliche Gesundheitsvorsorge für alle Bevölkerungsschichten einzuführen. Dies würde private Krankenversicherer wie UnitedHealth stark treffen.

Unter den weiteren Einzelwerten brachen die Papiere von Weight Watchers um mehr als ein Drittel ein. Die für ihre Diätprogramme bekannte Firma hatte ihre Anleger mit schwachen Zahlen zum vierten Quartal und einem trüben Ausblick auf 2019 geschockt. JPMorgan-Analystin Christina Brathwaite senkte daraufhin ihr Kursziel kräftig von 25 auf 14 Dollar. Die Expertin hob die sinkende Mitgliederzahl sowie die schwachen Margen hervor und setzte die Aktien zudem auf eine Liste der Top-Verkaufsideen.

Die Anteilscheine des Pharmaunternehmens Mylan knickten als Schlusslicht im S&P 500 um rund 15 Prozent ein. Das Ziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie 2019 hatte die Analystenerwartungen verfehlt.

Auch das Thema Übernahmen spielte eine Rolle. So will die deutsche Merck KGaA das auf chemische Materialien für die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen Versum Materials für 48 US-Dollar je Aktie übernehmen. Diese Mitteilung zog die Papiere um knapp 19 Prozent auf 49,13 Dollar nach oben.

Dabei scheuen die Darmstädter einen Bieterwettbewerb nicht: An Versum hatte Ende Januar auch der Spezialchemiekonzern Entegris Interesse signalisiert. Dessen Anteilscheine verloren rund 3 Prozent. Versum wird nun das Angebot von Merck prüfen, unterstützt aber weiterhin den Deal mit Entegris.

Ferner prüft der deutsche Automobilzulieferer ZF einem Pressebericht zufolge die Übernahme des amerikanisch-belgischen Bremsenherstellers Wabco . Das Volumen schätzten Experten auf bis zu 8 Milliarden Euro, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Finanzkreise. Mit dem Zukauf würde ZF knapp 40 Milliarden Euro umsetzen und dann nahezu Augenhöhe mit den Marktführern Bosch und Continental erreichen, hiess es weiter. Die Wabco-Aktien kletterten um gut 8 Prozent in die Höhe.

Schliesslich stoppten die Anteilscheine von Tesla ihren jüngsten Abwärtstrend und gewannen fast 6 Prozent. Börsianer verwiesen als Antrieb auf einen kryptischen Tweet von Unternehmenschef Elon Musk. In der Kurznachricht hatte dieser mitgeteilt, es werde am Donnerstag «Neuigkeiten» geben.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1372 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1386 (Dienstag: 1,1361) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8783 (0,8802) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen fielen um 13/32 Punkte auf 99 15/32 Punkte und rentierten mit 2,684 Prozent. (awp/mc/pg)

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