APG wächst 2018 leicht
Genf – Die APG-Gruppe ist 2018 vor allem dank einem guten zweiten Halbjahr gewachsen. Im Ergebnis macht sich der weiter zunehmende Konkurrenzkampf indes bemerkbar. Die Aktionäre erhalten für 2018 zum letzten Mal eine Sonderdividende. In den kommenden Jahren sind umfangreiche Investitionen geplant, was die Rentabilität zumindest kurzfristig beeinträchtigen wird.
Der Gruppenumsatz des Schweizer Marktführers stieg im vergangenen Jahr um 0,5 Prozent auf 302,1 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verminderte sich um 3 Prozent auf 59,5 Millionen. Die Marge reduzierte sich damit um 60 Basispunkte auf 19,5 Prozent. Den Gewinn beziffert APG mit 47,2 Millionen, was einem Minus von 7 Prozent entspricht, wie APG am Mittwoch mitteilte.
Ordentliche Dividende und Sonderdividende von je 10 Franken
Die Aktionäre sollen je Titel 20 Franken erhalten, nach 24 Franken im Vorjahr. Die Ausschüttung setzt sich aus einer ordentlichen Dividende von 10 Franken, sowie – wie auch schon in den Vorjahren – aus einer Sonderdividende in gleicher Höhe zusammen. Mit dieser Verdoppelung ist indes nun wie bereits früher angekündigt Schluss. Für die kommenden zwei Geschäftsjahre 2019 und 2020 soll – vorbehältlich der Überprüfung des Geschäftsganges und der weiteren Rahmenbedingungen – eine Dividendenzahlung in der Grössenordnung von jeweils 11 Franken pro Aktie vorgeschlagen werden.
Das Ergebnis liegt leicht über den Erwartungen der Analysten. Die ZKB bzw. Research Partners hatten einen EBIT von 58,5 Millionen bzw. 58,7 Millionen und einen Gewinn von 46,7 Millionen bzw. 47,1 Millionen veranschlagt. Die Dividende erwarteten beide Analyse-Häuser bei 20 Franken.
Insgesamt sei das Geschäftsjahr operativ erfolgreich verlaufen, zeigt sich das APG-Management im Aktionärsbrief zufrieden. Insbesondere dank einem ansprechenden zweiten Semester in der Schweiz und der sehr guten Entwicklung der Aktivitäten in Serbien sei die Gruppe leicht gewachsen.
APG spürt Konkurrenz im Heimmarkt
Im Heimmarkt Schweiz setzte sich die Verschärfung des Wettbewerbs in der Berichtsperiode fort. Neben Tamedia will nun auch die Vermarktungsgesellschaft Admeira in das Geschäft mit Aussenwerbung einsteigen. Zudem gewinnen Online- und dabei vor alle Mobile-Angebote an Bedeutung.
APG musste zwar einen leichten Umsatzrückgang um 0,3 Prozent auf 287,2 Millionen hinnehmen, verteidigte die unangefochtene Marktführerschaft jedoch erfolgreich. So seien wiederum wichtige städtische Submissionen gewonnen und das Vertrags- und Produktportfolio insbesondere im Bereich der digitalen Angebote weiter ausgebaut worden, kommentiert das Management.
Erneut sehr gut lief es 2018 in Serbien. Im einzigen Auslandsmarkt der Gruppe legte der Umsatz um 18 Prozent auf 14,9 Millionen Franken zu. Und auch die Margen hätten sich dank Skaleneffekten und Prozessoptimierungen bedeutend verbessert, so die Mitteilung.
Margen beeinträchtigt
In den kommenden zwei bis drei Jahren plant APG bedeutende Investitionen in die Digitalisierung des Leistungsportfolios. Eines der zentralen Projekte in diesem Zusammenhang ist die Umsetzung des neuen, langjährigen und exklusiven Vermarktungsvertrages mit der SBB ab 2019 für die Werbeflächen in allen Schweizer Bahnhöfen sowie beim Rollmaterial.
Als Folge des intensiven Wettbewerbs um diese Ausschreibung wie auch bei weiteren öffentlichen Submissionen würden sich die Konzessionsabgaben deutlich erhöhen. Zudem seien über die kommenden 24 Monate erhebliche Mittel für den Aufbau des neuen und vorwiegend digitalen Werbeträgerangebotes notwendig. All das werde dazu führen, dass die operative Marge in dieser Aufbauphase zumindest vorübergehend unter den heutigen Werten zu liegen komme, so die Mitteilung.
Grundsätzlich bleiben die Zukunftsperspektiven für die Aussenwerbung nach Meinung von APG aber sehr erfreulich. Im intermedialen Wettbewerb gegen die anderen Mediengattungen gehe man weltweit davon aus, dass die Out-of-Home-Werbung ihre Marktposition weiter verbessern könne. (awp/mc/pg)