CH-Schluss: Unverändert ins Wochende

CH-Schluss: Unverändert ins Wochende

Zürich – Die Schweizer Börse ist am Freitag kaum vom Fleck gekommen. Die Indizes manövrierten in einem relativ engen Handelsband und beendeten den Tag unverändert. Der grosse Verfallstermin sorgte laut Händlern zwar für Umsatz am Markt, aber kaum für Bewegung. In einem an sich freundlichen Klima wurde dem hiesigen Börsenplatz das starke Gewicht defensiver Papiere zum Hindernis. Diese waren eher weniger gefragt. Zudem belasten die Aktien der UBS.

Im Fokus der Anleger standen auch zu Wochenschluss der Brexit und die chinesisch-amerikanischen Handelsgespräche. Nach dem Votum des britischen Parlaments für eine Verschiebung des EU-Austritts hofft Premierministerin Theresa May nun auf einen Erfolg für ihr Brexit-Abkommen im dritten Anlauf. Für Zuversicht im Handelsstreit sorgte der Plan Chinas, die Mehrwertsteuer ab dem 1. April zu senken.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,01 Prozent höher bei 9’483,10 Punkten; auf Wochensicht resultierte aber ein Plus von 2,3 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg am Freitag um 0,21 Prozent auf 1’464,37 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08 Prozent auf 11’232,13 Punkte. Bei den 30 SLI-Titeln standen 21 Gewinner 9 Verlierern gegenüber.

UBS gingen 1,1 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Grossbank hatte am Morgen wegen höherer Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten die Gewinnzahlen 2018 nach unten revidiert. Zudem äusserte sich die UBS in ihrem Geschäftsbericht für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr vorsichtig. Die Gewinnrevision könnte einen Einfluss auf die Aktienrückkäufe haben, merkten Analysten an.

Credit Suisse (-0,2%) und Julius Bär (+0,1%) kamen ebenfalls nicht auf Touren.

Wenig gefragt waren auch die defensiven Schwergewichte Roche (-1,2%) und Nestlé (-0,9%), während Novartis um 1,4 Prozent zulegten. Und Vifor Pharma (-0,5%) legten nach dem gestrigen Kurssprung von fast 8 Prozent eine Verschnaufpause ein.

Auch andere defensive Werte rissen keine Bäume aus. Die Papiere des Hörgeräteherstellers Sonova sanken etwa um 0,7 Prozent und Swisscom büssten 0,1 Prozent ein.

Die Gewinnerliste wurde entsprechend von zyklischeren Valoren besetzt. Allen voran die volatilen Papiere des Chipherstellers AMS zogen als Gegenbewegung auf die jüngsten Rückschläge um satte 7,1 Prozent an. Dahinter folgten die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry (+2,4%) – Baader Helvea hat die Valoren auf ‹Buy› von ‹Hold› hochgestuft – und des Bankensoftware-Herstellers Temenos (+1,5%). Auch Kühne+Nagel (+1,4%) und Clariant (+1,2%) waren gesucht.

Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont verteuerten sich um 0,6 Prozent. Marktteilnehmern zufolge wurde ein grösserer Verkaufsauftrag nun abgeschlossen, der die Valoren während mehreren Tage belastet habe. Zudem hat die DZ Bank ihre Kaufempfehlung mit einem höheren Kursziel bestätigt.

Am breiten Markt fielen die Aktien von U-Blox mit einem Kursplus von 2,1 Prozent auf. Der Spezialchip-Hersteller hat im vergangenen Jahr zwar einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Erwartungen der Finanzgemeinde verfehlt. Nach Ansicht von Analysten könnte die Firma im Vorjahr den Tiefpunkt durchschritten haben.

Die Aktien des Biotechunternehmens Polyphor stiegen nach Geschäftszahlen um 1,5 Prozent. Die Zahlen hatten allerdings kaum Bedeutung, da sich die potenziellen Produkte noch in der Entwicklungsphase befinden. Viel wichtiger sei es, dass die Entwicklungsprojekte auf Kurs seien und genügend Mittel dafür bereitlägen, meinten Analysten.

Die Aktien von Hochdorf (-2,7%) standen weiter unter Druck. Der Milchverarbeiter befindet sich in einer Auseinandersetzung mit verschiedenen kritischen Aktionären. Gleiches gilt für den Industriekonzern Comet, dessen Papiere aber um 0,4 Prozent stiegen.

Der Flughafen Zürich (+0,7%) meldete am Nachmittag, man habe den Zuschlag für den Betrieb der Flughäfen von Vitoria und Macae im Südosten Brasiliens erhalten. Der Konzern wird die beiden Airports während 30 Jahren betreiben, muss dafür aber auch rund 80 Millionen in deren Ausbau stecken. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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