Ölpreise kaum verändert nach neuem Fünfmonatshoch
New York / London – Die Ölpreise haben ihren Höhenflug am Dienstag vorerst nicht weiter fortgesetzt. Nachdem die Notierungen für US-Öl und Rohöl aus der Nordsee am Vormittag jeweils neue fünfmonatige Höchststände erreicht hatten, legten sie im Mittagshandel kaum noch zu. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 71,11 US-Dollar. Das war ein Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 13 Cent auf 64,53 Dollar.
Nach wie vor sorgen hohe Angebotsrisiken für Preisauftrieb. «Die Sorge vor einer Eskalation der Lage in Libyen lässt die Ölpreise weiter steigen», hiess es in einer Analyse von Rohstoffexperten der Commerzbank. Die Krise im erdölreichen Opec-Land droht sich eher zu verschärfen als zu beruhigen. Hinzu treten neue Spannungen zwischen den USA und dem Förderland Iran, nachdem die US-Regierung die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft hat.
Die Angebotsrisiken treffen auf einen Rohölmarkt, der bereits knapp versorgt ist. Dafür sorgt zum einen die Förderstrategie des Ölkartells Opec, das sein Angebot knapp hält. Zudem hat die Wirtschaftskrise in Venezuela, das die weltweit grössten Ölreserven besitzen soll, einen Einbruch der dortigen Förderung zur Folge. (awp/mc/ps)