AllianzGI‐Umfrage: Grosses Nachfragepotenzial bei nachhaltigen Investments

AllianzGI‐Umfrage: Grosses Nachfragepotenzial bei nachhaltigen Investments
Christian Leger, Head of Wholesale/Retail und Country Head AllianzGI (Schweiz) AG. (Foto: AllianzGI)

Frankfurt / Zürich – Wie halten es Privatanleger in Europa mit nachhaltiger Geldanlage? Für welche Arten von ESG‐Investments [1] interessieren sie sich und wie greifen Finanzberater das Thema auf? Zu diesen Fragen beauftragte Allianz Global Investors (AllianzGI) im November und Dezember 2018 eine Umfrage in zehn europäischen Ländern, inklusive der Schweiz.[2] Die Antworten von insgesamt 10.000 Befragten zeigen klar: Bei nachhaltigen Investments schlummert ein beachtliches Nachfragepotenzial – eigentlich.

So gaben insgesamt 75 Prozent der europaweit Befragten an, dass ihnen Nachhaltigkeitsaspekte bei der Geldanlage wichtig oder sehr wichtig sind. Besonders stark ausgeprägt ist das Interesse dabei in Italien (84 Prozent) und der iberischen Halbinsel (Spanien 82 Prozent, Portugal 86 Prozent). Die Motive sind weit gestreut. Etwa je ein Viertel möchte bewusst Sektoren oder Firmen ausschliessen („Ich weiss, wo ich nicht investieren möchte“: 26 Prozent), die Welt verändern (25 Prozent) oder Firmen dazu bringen, Nachhaltigkeitsaspekte stärker zu berücksichtigen („Ich möchte, dass bestehende Firmen sich ändern“; 25 Prozent). Weitere 15 Prozent geben an, dass sie in die am nachhaltigsten operierenden Firmen einzelner Sektoren investieren möchten (Best‐in‐Class‐Ansatz).

In der Schweiz ist das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen der Umfrage zufolge ähnlich stark ausgeprägt wie im europäischen Schnitt (76 Prozent). Gefragt nach den Anlagemotiven ergibt sich in ein interessantes altersspezifisches Bild: Während die Altersgruppe der 18‐29‐Jährigen mit ihrer Geldanlage vorrangig die Welt verbessern möchte (32%), stehen bei den über 50Jährigen eher Ausschlusskriterien im Vordergrund (31%).

Christian Leger, Head of Wholesale/Retail und Country Head AllianzGI (Schweiz) AG, wertet die Umfrageergebnisse als Beleg dafür, dass es einen grossen Appetit für alle Arten nachhaltigkeitsorientierter Geldanlagen gibt. „Es ist faszinierend zu beobachten, dass es keinen klaren Favoriten hinsichtlich der Art nachhaltigen Investierens gibt. Bei allen länderspezifischen Unterschieden, die aus vertrieblicher Sicht nicht unwichtig sind, zeigt sich aber eine grosse Einigkeit über die unterstützungswerten Themen: Jeweils mehr als 90 Prozent der Befragten liegt die Wasserversorgung, soziale Fairness in diversen Facetten und das Thema Klimawandel am Herzen.“ AllianzGI hat unlängst mit dem Allianz Global Water und dem Allianz Climate Transition zwei Fonds in Europa aufgelegt, die derartige Ziele unterstützen.

Trotz des grossen Interesses an nachhaltigen Investments hapert es jedoch an der praktischen Umsetzung. Lediglich 20 Prozent der europaweit Befragten haben dieses Thema bereits mit einem Finanzberater besprochen. Bei einem guten Drittel (34 Prozent) kam dieses Thema dagegen in Beratungsgesprächen noch nicht auf und 43 Prozent gaben an, keinen Finanzberater zu haben. Doch selbst wenn an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Investments in Beratungsgesprächen besprochen wurden, führte dies nicht immer zu einer entsprechenden Anlage. In gut einem Viertel der Fälle (26 Prozent) gaben die Befragten an, dass ihnen seitens der Finanzberater kein entsprechendes Produkt angeboten wurde. In fast der Hälfte der Fälle wurde Interessierten sowohl traditionelle als auch ESG‐Produkte offeriert.

„Wir sehen dieses Ergebnis einerseits als Auftrag, noch gezielter zu informieren, andererseits aber auch als langfristige Chance,“ resümiert Christian Leger. „Die Umfrage zeigt, dass Kunden nachhaltigen Investments gegenüber sehr aufgeschlossen sind und keine Besorgnis hinsichtlich etwaiger Performanceeinbussen hegen. Allianz Global Investors ist mit Blick auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse beim Thema nachhaltiger Investments gut aufgestellt. Wir sind seit zwei Jahrzehnten in diesem Bereich aktiv und verfügen über ein breites Produktangebot, das wir für unsere Kunden gezielt weiter ausbauen.“ (Allianz GI/mc/ps)

[1] ESG steht für ökologische (ecological), soziale (social) oder die Unternehmensführung (governance) betreffende Faktoren.
[2] Das Meinungsforschungsinstitut Nielsen befragte hierfür je 1.000 Privatanleger über 18 Jahre, die mindestens 200 Euro für eine Einmalanlage zur Verfügung haben, in folgenden Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien.

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