Gute Wintersaison für Schweizer Hotellerie dank Gästeboom aus USA
Neuenburg – Die Schweizer Hoteliers blicken auf einen erfolgreichen Winter zurück. Insbesondere der deutliche Anstieg von Gästen aus den Vereinigten Staaten sorgte dafür, dass die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zur Vorsaison leicht gestiegen sind. Während die meisten Grossstädte mehr Logiernächte verzeichneten, sind die Zahlen der Wintersport-Destinationen durchzogen.
Die Schweizer Hotelbetriebe verzeichneten von November 2018 bis März 2019 leicht mehr Gäste als im gleichen Zeitraum im Winter davor. Die Zahl der Logiernächte stieg gemäss den Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Vergleich zur Vorsaison um 0,3 Prozent auf 14,04 Millionen.
Während im November und Dezember 2018 die Anzahl der Übernachtungen noch über dem Vorjahresniveau lagen, sind die Zahlen im Januar und Februar 2019 gesunken. Im März 2019 ging es dann wieder bergauf: Die Hotels und Kurbetriebe verzeichneten 0,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr. Dass die Osterfeiertage 2018 im Gegensatz zu 2019 teilweise auf den März fielen, erschwert allerdings den Monatsvergleich. Die Zahlen für den April werden erst Anfang Juni veröffentlicht.
US-Amerikaner kommen vermehrt in die Schweiz
51,8 Prozent und damit 7,29 Millionen der Übernachtungen von November 2018 bis März 2019 gehen auf das Konto von ausländischen Gästen. Damit ist der Anteil der Ausländer leicht tiefer als noch in der Wintersaison 2017/18, als er bei 52,5 Prozent lag.
Besonders hoch im Kurs stand die Schweiz bei den US-Amerikanern. Rund 625’000 Übernachtungen konnten in dieser Wintersaison bislang verzeichnet werden – das sind 11 Prozent mehr als in der Vorsaison. Damit ist die USA nach Deutschland und dem Vereinigten Königreich die drittwichtigste Gästequelle für Schweizer Hotels, noch vor Frankreich, Italien und China.
Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Touristen aus Deutschland. Im Vergleich zur Vorsaison nahm die Anzahl der Übernachtungen von deutschen Gästen um 1,7 Prozent ab. Trotzdem machen die Deutschen mit etwas mehr als 1,5 Millionen Logiernächten immer noch den mit Abstand grössten Anteil der ausländischen Gästen aus.
Deutlich mehr Übernachtungen im Vergleich zur Saison 17/18 konnten ausserdem mit Gästen aus Indien (+11’500), Belgien (+9’100) und China (+7’800) verzeichnet werden. Ein klares Minus gab es bei Gästen aus dem Vereinigten Königreich (-20’000), Südkorea (-10’600), Schweden (-10’600) und Russland (-9’200).
Zürich legt zu, Basel baut ab
Zu den Gewinnern der bisherigen Wintersaison gehört die Region Graubünden, die ihre Gästezahl in Vergleich zum Vorjahr um knapp 32’000 (+1,2 Prozent) steigern konnte. Ebenfalls über einen deutlichen Gästezuwachs freuen können sich die Regionen Zürich (+20’000), Bern (+18’000) und Innerschweiz (+11’000).
Am meisten Verluste musste die Region Basel hinnehmen (-23’500), gefolgt vom Genferseegebiet (-15’300) und dem Wallis (-8’900). Am wichtigsten für den Wintertourismus bleibt die Region Graubünden mit über 2,6 Millionen Übernachtungen.
Auffallend ist, dass es vor allem die Grossstädte sind, welche die deutlichsten Steigerungen der Übernachtungen verzeichnen konnten. So wiesen die Hotels der Stadt Zürich über 37’000 mehr Gäste als in der Vorsaison aus, was einem Plus von 3,2 Prozent entspricht. Auch die Hotellerie in den Städten Luzern (+17’800) und Genf (+7’900) konnte deutlich zulegen.
Grosse Ausnahme ist die Stadt Basel, wo in der Saison 18/19 bislang knapp 15’000 Logiernächte weniger verzeichnet wurden, was einem Minus von 2,9 Prozent entspricht. Dies könnte unter anderem auch damit zusammenhängen, dass die Messe Swissbau, die nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, dieses Jahr nicht stattfand.
Engelberg und Saas-Fee verlieren Gäste
Bei den Wintersport-Orten sieht die Bilanz weniger rosig aus. Empfindliche Einbussen bei den Übernachtungen mussten beispielsweise Engelberg (-12’500) und Saas-Fee (-9’200) hinnehmen. Am stärksten zulegen konnten die Skigebiete Zermatt (+12’800) und St. Moritz (+10’700).
Mit insgesamt knapp 660’000 Übernachtungen war Zermatt bei den in Hotels logierenden Wintertouristen am beliebtesten, gefolgt von Davos (469’000), St. Moritz (470’000), Arosa (251’000) und Interlaken (220’000).
Noch ausstehend für eine komplette Analyse der Wintersaison sind die Logiernächte des Aprils 2019, die vom BFS Anfang Juni veröffentlicht werden. In der Wintersaison 2017/18 verbuchte die Schweizer Hotellerie einen Rekordwinter mit knapp 16,6 Millionen Übernachtungen. Die Chancen stehen gut, dass diese Marke in dieser Saison noch getoppt wird. (awp/mc/ps)