Ölpreise geraten stark unter Druck
New York – Die Ölpreise haben am Freitag anfängliche Verluste deutlich ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 71,97 US-Dollar. Das waren 2,38 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,24 Dollar auf 62,96 Dollar.
Das starke Wirtschaftswachstum in den USA im ersten Quartal stützte die Ölpreise nicht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hatte mit 3,2 Prozent deutlich stärker zugelegt als erwartet. Volkswirte hatten lediglich ein Wachstum von 2,3 Prozent erwartet. Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz verwies jedoch auf die enttäuschende inländische Nachfrage. Dies liege vor allem an der anhaltenden Konsumflaute. Über die Hälfte des Wachstums sei auf den volatilen Aussenhandel und den Lageraufbau zurückzuführen.
Gewinnmitnahmen
Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen am Ölmarkt. Bis Donnerstag hatten die Ölpreise kräftig zugelegt, nachdem die US-Regierung am Montag eine Verschärfung der Sanktionen gegen das Opec-Mitglied Iran angekündigt hatte. Am Vortag hatte ausserdem die Schliessung einer wichtigen Ölpipeline, die russisches Öl zu westlichen Abnehmern liefert, die Preise gestützt. Der Brent-Ölpreis war zeitweise bis auf 75,60 Dollar je Barrel gestiegen. (awp/mc/pg)