US-Schluss: Schwächer – Sorgen um Handelsstreit nehmen zu

US-Schluss: Schwächer – Sorgen um Handelsstreit nehmen zu

New York – Nach drei Gewinntagen in Folge sind die US-Aktienmärkten mit Verlusten ins Wochenende gegangen. Der Dow Jones Industrial notierte am Freitag über weite Strecken moderat im Plus, fiel im späten Handel jedoch ab und schloss mit einem Minus von 0,38 Prozent bei 25’764,00 Punkten. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochenverlust von rund 0,7 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 sank am Freitag um 0,58 Prozent auf 2859,53 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 1,01 Prozent auf 7503,68 Punkte.

Nachdem in dieser Woche immer wieder Hoffnungen genährt worden seien, dass im Handelsstreit zwischen China und den USA eine Lösung nahe sei, hätten am Freitag die Pessimisten wieder die Oberhand gewonnen, hiess es unter Marktteilnehmern. Nun glaubten wieder mehr Anleger, dass die Verhandlungen zwischen beiden Seiten in einer Sackgasse angelangt seien, sagte ein Börsianer.

Dazu trugen auch die am Freitag umgesetzten Massnahmen der Vereinigten Staaten gegen den chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei bei. Der Konzern und etliche seiner Tochtergesellschaften befinden sich nun auf einer schwarzen Liste von Unternehmen, deren Geschäftsbeziehungen zu US-Partnern strengen Kontrollen unterliegen. Dies setzte vor allem Halbleiterwerte unter Druck.

Aktuelle US-Konjunkturdaten zeigten nur wenig Einfluss auf die wichtigen Indizes. Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Mai stark verbessert und war auf den höchsten Stand seit gut 15 Jahren gestiegen, während Volkswirte im Mittel mit einer Stagnation gerechnet hatten. Der Sammelindex wirtschaftlicher Frühindikatoren – ermittelt vom privaten Forschungsinstitut Conference Board – hatte sich im April wie erwartet verbessert.

Unter den Einzelwerten in den USA rückten die Avantor-Aktien in den Blick. Dem Pharma- und Laborzulieferer gelang mit einem Volumen von 2,9 Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Mrd Euro) der bisher zweitgrösste Börsengang des Jahres. Bei einem Ausgabepreis von 14 Dollar lag der erste Kurs rund 5 Prozent höher bei 14,72 Dollar. Aus dem Handel gingen sie mit 14,50 Dollar.

Erfolgreicher verlief das US-Börsendebüt des chinesischen Online-Kaffeeanbieters Luckin Coffee. Der erste Kurs von 25 Dollar lag knapp 50 Prozent über dem Ausgabepreis von 17 Dollar. Aber auch die Luckin-Coffee-Aktien kamen im Verlauf deutlich zurück und endeten bei 20,38 Dollar.

Die Foto-Plattform Pinterest hatte mit ihren ersten Quartalszahlen seit dem Börsengang enttäuscht. Die Papiere fielen um 13,5 Prozent. Pinterest hatte zwar etwas mehr Umsatz verzeichnet als am Markt erwartet worden war – aber auch deutlich mehr Verlust. Allerdings hatte der Kurs seit dem Börsengang Mitte April zuvor auch schon um mehr als 50 Prozent zugelegt.

Die Aktien des Halbleiterherstellers Applied Materials stiegen um 2,5 Prozent. Die Prognose des Unternehmens für den bereinigten Gewinn je Aktie im dritten Geschäftsquartal erfreute die Anleger.

Demgegenüber enttäuschte die Umsatzprognose von Baidu: Die Papiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers sackten um mehr als 16 Prozent ab. Das Unternehmen hatte das schwächelnde Wachstum der heimischen Wirtschaft zu spüren bekommen.

Der Eurokurs zeigte sich auch im US-Handel etwas niedriger. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1160 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1172 (Donnerstag: 1,1203) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8951 (0,8926) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stagnierten bei 99 26/32 Punkten. Sie rentierten mit 2,39 Prozent. (awp/mc/ps)

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