US-Schluss: Stabile Kurse nach turbulenter Woche
New York – Nach einer turbulenten Woche haben versöhnlichere Worte des US-Präsidenten am Freitag für ein wenig mehr Zuversicht unter Anlegern gesorgt. Der Dow Jones Industrial erholte sich um 0,37 Prozent auf 25’585,69 Punkte . Zwischenzeitlich hatte er die Gewinne fast gänzlich wieder abgegeben. Beobachter sprachen von einem verhaltenen Aktiengeschäft vor dem Feiertag «Memorial Day» am Montag, dann sind die US-Börsen geschlossen. Auf Wochensicht verlor der Dow 0,7 Prozent.
Präsident Donald Trump hatte in Aussicht gestellt, den Streit um den Telekomausrüster Huawei in den Handelsgesprächen mit China zu lösen. «Ich kann mir vorstellen, dass Huawei in irgendeine Form eines Handelsabkommens einbezogen wird», sagte Trump. Immer neue Nachrichten zum Handelskrieg zwischen den USA und China und Sanktionen der USA gegen Huawei hatten im Laufe der Woche eine regelrechte Achterbahnfahrt an den US-Börsen zur Folge gehabt.
Der breit gefasste S&P 500 stieg am Freitag um 0,14 Prozent auf 2826,06 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,10 Prozent auf 7300,96 Punkte nach.
Die US-Börsen zeigten sich zuletzt kraftlos. Seit zwei Wochen schon schaffte es der Dow Jones Index nicht mehr zurück über die Hürde bei 26 000 Punkten. «Nennen wir das Kind beim Namen: Das Wachstum schwächelt», sagte Stratege Chris Hussy von Goldman Sachs . Die Unsicherheiten um den Welthandel spielten sicher eine Rolle. Vielleicht sei die Wirtschaft in den USA aber auch «etwas überanstrengt».
Auf dem falschen Fuss erwischt wurden die Aktionäre von Foot Locker. Der Sportartikelhändler enttäuschte mit Quartalszahlen. Für die Aktien ging es um 16 Prozent abwärts auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Analyst Matthew Boss von JPMorgan bemängelte das gesenkte Wachstumsziel für den Gewinn in diesem Jahr. Experte Michael Binetti von Credit Suisse äusserte sich zudem negativ zu den jüngsten Aktienrückkäufen von Foot Locker, die seine Erwartungen nicht erfüllt hätten.
Unter den Nebenwerten sorgten die Aktien der Workhorse Group für Aufsehen. Sie zogen um gut 11 Prozent an. US-Präsident Trump lobte den Verkauf eines Werks des Autobauers General Motors (GM) im Bundesstaat Ohio an das Unternehmen. GM habe die Fabrik «an ein sehr gutes Unternehmen verkauft», sagte Trump. Schon Anfang Mai hatten Kommentare Trumps zu diesem Verkauf den Workhorse-Kurs enorm nach oben getrieben.
Papiere des Software-Produzenten Intuit gewannen 6,7 Prozent und lagen damit an der Spitze des Nasdaq 100. Das Unternehmen hatte mit der Gewinnprognose für das laufende Jahr die Schätzungen der meisten Analysten übertroffen. Im Sog von Intuit gewannen auch die Papiere des Cloud-Anbieters Workday 2,7 Prozent. (awp/mc/ps)