EU-Schluss: US-Börsen hieven Europas Märkte ins Plus

EU-Schluss: US-Börsen hieven Europas Märkte ins Plus

London – Erst mit dem Rückenwind vom US-Aktienmarkt haben Europas Börsen am Montag noch im grünen Terrain geschlossen. Anfangs hatte der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Kurse erneut belastet und den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar gedrückt. Als an den US-Börsen im frühen Handel aber Schnäppchenjäger an den Markt kamen, ging es mit dem EuroStoxx 50 am Ende um 0,60 Prozent auf 3300,22 Punkte aufwärts.

Analyst Neil Wilson begründete den freundlichen Schluss an Europas Börsen mit schwachen Konjunkturdaten aus den USA. Bauausgaben und eine Stimmungsumfrage unter Einkäufern hatten die Prognosen verfehlt. Das habe die Erwartung befeuert, so Wilson, dass die US-Notenbank Fed wieder einmal in die Bresche springt und mittels Zinssenkungen das Wachstum stützt. Schlechte Nachrichten von der Konjunktur könnten daher gute Nachrichten für die Börsen sein. Allerdings sei es für diese Wette wohl noch zu früh, räumte Wilson ein.

Für den französischen Cac 40 ging es am Montag um 0,65 Prozent auf 5241,46 Punkte aufwärts. Der britische FTSE 100 rückte um 0,32 Prozent auf 7184,80 Punkte vor.

Gemieden wurden von Anlegern die Aktien von Finanzdienstleistern, der Sektorindex gab um 0,73 Prozent nach. Die Papiere der Reise- und Freizeitbranche setzten die Schwäche der vergangenen Wochen fort, der Sektorindex verlor 0,60 Prozent und fiel auf den niedrigsten Stand seit Anfang des Jahres.

Der von Anlegern als vergleichsweise sicherer Hafen eingeschätzte Lebensmittelsektor und Gesundheitsaktien lagen auf dem Sektortableau ganz vorn. Beide Indizes legten um mehr als ein Prozent zu. Im Lebensmittelsektor nahmen Danone im EuroStoxx mit einem Anstieg um gut zwei Prozent die Spitze ein, gefolgt von den Papieren des französischen Pharmariesen Sanofi.

In Paris stieg die Aktie von Renault wegen der weiter schwelenden Spekulationen um eine Fusion mit Fiat Chrysler um 0,6 Prozent, während die Papiere des italienisch-amerikanischen Konkurrenten in Mailand um 0,6 Prozent fielen. Händler verwiesen hierzu auf einen Medienbericht, wonach Fiat Chrysler Jobgarantien und eine Sonderdividende in Betracht ziehen soll, um die Zustimmung des französischen Staates für einen Zusammenschluss mit Renault zu erlangen.

In London machte die Aktien der Kier Group Schlagzeilen mit einem Kurseinbruch von mehr als 40 Prozent. Die Bau-, Dienstleistungs- und Immobiliengruppe hatte wegen unerwartet hoher Kosten die Jahresziele gesenkt. Die Papiere des Online-Supermarktes Ocado verloren an der Themse nach einer Abstufung durch den US-Broker Jefferies 1,9 Prozent. (awp/mc/ps)

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