Zur Rose intensiviert Zusammenarbeit mit Migros
Steckborn – Die Versandapotheke Zur Rose und der Detailhändler Migros wollen enger zusammenarbeiten. Dafür gründet Zur Rose zwei gemeinsame Gesellschaften mit der Migros-Gesundheitstochter Medbase, wie die beiden Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Zum einen sollen weitere Shop-in-Shop-Apotheken entstehen und zum anderen ein gemeinsamer Webshop.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase der drei Shop-in-Shop-Apotheken in Migros-Filialen in den Städten Bern, Basel und Zürich seien nun weitere Standorte vornehmlich in Gebieten ohne ärztliche Medikamentenabgabe vorgesehen, hiess es im Communiqué weiter. Insbesondere seien Ballungszentren in der Westschweiz im Blick, so eine Sprecherin von Zur Rose auf Anfrage von AWP.
Gemeinsamer Webshop
Im zweiten künftigen Gemeinschaftsunternehmen wollen die beiden Partner ihre Ressourcen im Bereich E-Commerce bündeln. Unter der Marke «Zur Rose» werde dazu künftig ein gemeinsamer Webshop betrieben. Dabei werde der bestehende Webshop von Zur Rose neu zum Webshop des Joint Ventures umfunktioniert.
Des Weiteren wollen Zur Rose und Medbase in Zusammenarbeit mit Krankenversicherern neue Modelle im Bereich der sogenannten «integrierten Versorgung» entwickeln. Die gemeinsam entwickelten Modelle sollen dabei auch in Managed-Care-Verträgen mit Versicherern Eingang finden.
Beteiligung von Migros an Zur Rose «derzeit kein Thema»
Die beiden Partner seien an beiden Joint-Ventures zu gleichen Teilen beteiligt, erklärte die Zur Rose-Sprecherin. Und auch die jeweiligen Verwaltungsräte setzten sich paritätisch zusammen.
Eine Beteiligung von Migros bzw. Medbase an Zur Rose über das Joint-Venture hinaus sei derzeit aber kein Thema, hiess es bei Medbase auf Anfrage.
ZKB sieht vertiefte Zusammenarbeit leicht positiv
Die ZKB zeigt sich hinsichtlich der Kooperation beim Shop-in-Shop-Konzept wenig überrascht. Dass weitere Läden eröffnet würden, habe sie bereits erwartet, so die zuständige Analystin. Dass die Zusammenarbeit nun auch durch einen Webshop und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen intensiviert werde, begrüsse sie allerdings. Damit könne der Schweizer Markt intensiver bearbeitet werden.
Die Aktien von Zur Rose gaben indes am Mittwoch 3,5 Prozent nach auf 96,50 Franken nach. Dies dürfte jedoch im Zusammenhang mit der Auflösung einer Aktionärsgruppe bestehend aus Verwaltungsräten und Mitgliedern der Geschäftsleitung stehen und der damit einhergehenden Angst vor Titelverkäufen aus diesem Aktionärslager.
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