Novartis: Marie-France Tschudin zur Pharma-Chefin ernannt

Novartis: Marie-France Tschudin zur Pharma-Chefin ernannt
Marie-France Tschudin, President, Novartis Pharmaceuticals. (Foto: Novartis)

Basel – Das Management-Karussell bei Novartis dreht sich weiter. Die Schweizerin Marie-France Tschudin ist zur neuen Chefin der wichtigen Pharma-Sparte ernannt worden. Sie übernimmt den Posten von Paul Hudson, der per 1. September neuer CEO des französischen Sanofi-Konzerns wird.

Tschudin ist derzeit Präsidentin des Novartis-Unternehmens Advanced Accelerator Applications (AAA), wie der Konzern am Freitag mitteilte. Sie wird den Angaben zufolge an den Novartis-CEO Vas Narasimhan berichten und der Geschäftsleitung von Novartis mit sofortiger Wirkung beitreten.

Die neue Pharma-Chefin verfügt laut Mitteilung über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Pharma- und Biotech-Branche. Sie stiess im Januar 2017 zu Novartis.

Gleichzeitig dankt Narasimhan Hudson in der Mitteilung für die erfolgreiche Positionierung des Arzneimittelgeschäfts für ein starkes künftiges Wachstum. Er habe zudem eine Kultur der kommerziellen Kompetenz und Integrität eingeführt und einen starken, breit aufgestellten Talent-Pool gefördert.

Hudson war 2016 zu Novartis gestossen und war als Leiter des Pharma-Geschäftes Mitglied der Geschäftsleitung. Er hat die jüngsten Entwicklungen und Veränderungen unter dem seit anderthalb Jahren amtierenden CEO Vas Narasimhan massgeblich mitgetragen. Unter seiner Führung hat Novartis zuletzt wichtige Mittel wie etwa das Migräne-Mittel Aimovig oder auch das MS-Mittel Mayzent auf den Markt gebracht.

Hudson-Weggang leicht negativ bewertet
Grundsätzlich werten Analysten den Weggang als einen Verlust für Novartis und einen Zugewinn für Sanofi. Hudson verfüge über einige Erfahrung, lobt etwa Jean-Jacques Le Fur von Bryan Garnier.

Derweil wird die Ernennung von Tschudin mit einer gewissen Vorsicht bewertet. Analyst Terence McManus von Julius Bär etwa schreibt, die Ernennung von Tschudin sei leicht negativ, da sie vergleichsweise unbekannt sei.

Bei Vontobel zielt Analyst Stefan Schneider speziell auf den relativ hohen Umschlag im Novartis-Management ab. Acht der zwölf Mitglieder aus der Geschäftsleitung seien 2018/19 ernannt worden.

An der Börse herrscht zunächst Zurückhaltung vor. Novartis-Aktien (+0,05%) treten auf der Stelle, während der Leitindex SMI um 0,59 Prozent hinzugewinnt. (awp/mc/ps)

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