Artisan regt Aufspaltung von ABB an
Zürich – David Samra, der Investmentchef des Artisan International Value Fund, hat sich in einem Interview zu seinen Erwartungen für eine Reihe der Schweizer Beteiligungen geäussert. So rechnet er etwa bei ABB nach dem Verkauf der Stromnetzsparte mit einer weitergehenden fundamentalen Neuausrichtung.
Die Veräusserung der Power Grids ist für Samra nur der erste Schritt. «Nun erwarten wir, dass als nächster Schritt eine weitere Aufteilung von ABB in zwei oder vielleicht sogar drei separate Unternehmen folgt», sagte Samra am Dienstag gegenüber dem Online-Portal «The Market NZZ».
Am sinnvollsten erscheine ihm eine Aufteilung in die Bereiche Elektrifizierung und Fabrikautomation. Die Aktivitäten im Bereich Automation sollten zusammengehalten werden und das Management sollte dort Prioritäten zu setzen, wo ABB über klare Wettbewerbsvorteile verfüge, so der Investmentchef weiter.
LafargeHolcim sollte weitere Teile veräussern
Bei LafargeHolcim hätten die bisherigen Devestitionen bereits einen bedeutenden Beitrag zur Konsolidierung der Bilanz geleistet. «Der CEO sollte noch weitergehen und den Ausstieg aus anderen Regionen erwägen, um die Konzernstruktur zu vereinfachen und die Bilanz zu stärken», sagte Samra.
Das gelte speziell für Aktivitäten in den aufstrebenden Märkten: in Asien, im Nahen Osten, in Afrika und vielleicht auch für «bestimmte» Aktivitäten in Lateinamerika.
Zudem äusserte sich der Artisan-Manager zumeist positiv auch zu den Beteiligungen Novartis, Roche, Nestlé, UBS und Richemont.
Bei ABB hatte Artisan Mitte April die Meldeschwelle von 3 Prozent überschritten und hält den jüngsten Beteiligungsmeldungen zufolge 3,03 Prozent der Aktien. Bei anderen genannten Unternehmen liegt Artisan unter der Meldeschwelle. Auch Panalpina, die derzeit vom dänischen Logistiker DSV übernommen wird, gehörte zu den Top-10-Beteiligungen des Fonds. (awp/mc/ps)