Bank Cler mit Halbjahresgewinn auf Vorjahresniveau

Bank Cler mit Halbjahresgewinn auf Vorjahresniveau
Sandra Lienhart. (Foto: Bank Cler)

Basel – Die Bank Cler hat in einem anspruchsvollen Wirtschaftsumfeld einen leicht höheren Halbjahresgewinn von 19,8 Mio. CHF (+0,2%) erwirtschaftet. Als Folge tieferer Margen und einer stärkeren Risikovorsorge ging der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 3,4% auf 84,4 Mio. CHF zurück. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bewegt sich mit 27,8 Mio. CHF auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Der Geschäftsertrag sank um 4,2% auf 118,2 Mio. CHF, während sich der Geschäftsaufwand mit 86,6 Mio. CHF auf Vorjahresniveau stabilisierte, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.

Das Nettoergebnis sei geprägt von Wertberichtigungen und anderen Einmaleffekten in der Höhe von netto rund 4 Mio. CHF, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Bilanzsumme der Bank Cler war per 30.6.2019 um 2,9% höher und erreichte 18,4 Mrd. CHF (31.12.2018: 17,9 Mrd. CHF).

Weiteres Wachstum im Kerngeschäft
In ihrem Kerngeschäft konnte die Bank Cler im ersten Halbjahr 2019 nahtlos an das erfreuliche Wachstum der Vorperioden anknüpfen. Bei unverändert vorsichtiger Kreditvergabe erhöhte sie das Hypothekarvolumen um 300 Mio. CHF und erreichte am 30.6.2019 einen neuen Höchstwert von 15,5 Mrd. CHF. Daneben wurde auch das KMU-Geschäft ausgebaut. Insgesamt stiegen die Kundenausleihungen per 30.6.2019 auf 15,9 Mrd. CHF (+2,9%).

Im Vergleich mit dem Vorjahr war der Zuwachs bei den Kundeneinlagen mit 392 Mio. CHF deutlich stärker (+3,2%). Trotz anhaltender Niedrigzinsphase konnte die Bank Cler ihre Kunden mit attraktiven Spar-, Anlage- und Vorsorgekonten überzeugen. So stiegen die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform im ersten Halbjahr 2019 um 250 Mio. CHF.

Tiefzins- und risikobedingter Rückgang im Zinsergebnis
Die Hypothekarzinsen fielen im ersten Halbjahr 2019 auf neue Tiefststände, was eine Abnahme der Zins- und Diskonterträge um 1,9 Mio. CHF (-1,7%) auf 109,7 Mio. CHF zur Folge hatte. Trotz weiterer Optimierung der Refinanzierung mittels Pfandbriefanleihen und dem im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Mio. CHF (-3,2%) tieferen Zinsaufwand von 24,1 Mio. CHF konnte dieser Ertragsrückgang jedoch nicht vollständig kompensiert werden. Gleichzeitig nahm die Bank Cler im Vergleich zum Vorjahr bewusst höhere Kosten zur Absicherung der Bankbilanz gegenüber Zinsänderungsrisiken in Kauf. Dadurch reduzierte sich der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft um 1,3% auf 86,1 Mio. CHF. Ausserdem bildete die Bank Cler im ersten Halbjahr 2019 zusätzliche ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen im Zinsengeschäft im Umfang von 1,7 Mio. CHF. Der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft ging dadurch im Vorjahresvergleich um 3,4% auf 84,4 Mio. CHF zurück.

Erfolg aus Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft auf Vorjahresniveau
Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft bewegte sich im ersten Halbjahr 2019 mit einem Erfolg von 27,8 Mio. CHF auf Vorjahresniveau. Der Anteil am Geschäftsertrag der Bank Cler erhöhte sich leicht auf 23,5% (1. Halbjahr 2018: 22,6%), was die Bedeutung des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäftes als zweite Ertragssäule unterstreicht. Die Nachfrage nach den von der Bank Cler angebotenen Anlagelösungen entwickelte sich sehr erfreulich, womit das in diesen Lösungen angelegte Kundenvermögen im ersten Halbjahr 2019 um rund 30% auf 774 Mio. CHF (Ende 2018: 601 Mio. CHF) anstieg. Insbesondere die geringeren Einnahmen aus dem Fondsgeschäft führten dazu, dass sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft insgesamt neutral entwickelte.

Leicht tieferer Geschäftsertrag
Tiefere Deviseneinnahmen reduzierten den Erfolg aus dem Handelsgeschäft auf 4,8 Mio. CHF (-0,7 Mio. CHF). Auch der übrige ordentliche Erfolg lag mit 1,2 Mio. CHF tiefer als im 1. Halbjahr 2018 (-1,5 Mio. CHF). In der Vorjahresperiode führte der Verkauf von mehreren Liegenschaften zu einem einmaligen, substanziellen Mehrertrag. Insgesamt reduzierte sich der Geschäftsertrag der Bank Cler von 123,5 Mio. CHF im Vorjahr auf aktuell 118,2 Mio. CHF.

«Bei den Hypotheken und Kundeneinlagen sind wir weiter auf Wachstumskurs. Zudem haben wir das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft als zweiten Ertragspfeiler weiter entwickeln können. Im zweiten Halbjahr wollen wir unsere Rolle als digitaler Vorreiter der Schweiz weiter auszubauen und investieren verstärkt in unsere digitalen Kanäle und unsere Marke.»

Stabile Kosten trotz fortgesetzter Investitionen
Die Investitionen in die Digitalisierung, die Geschäftsstellen und in die neue Marke eröffnen der Bank Cler zukünftiges Wachstumspotenzial und werden gezielt weitergeführt. Dank einer hohen Kostendisziplin konnte der Geschäftsaufwand im ersten Halbjahr 2019 bei 86,6 Mio. CHF stabil gehalten werden. Tiefere Aktivierungen aus dem Umbau der Geschäftsstellen reduzierten die Abschreibungen um 1,2 Mio. CHF. Die Rückstellungen wurden nach dem Vorsichtsprinzip um 2,2 Mio. CHF erhöht. Das Halbjahresergebnis wurde durch diese Massnahme sowie die Risikovorsorge im Zinsengeschäft mit rund 4 Mio. CHF belastet.

Ausblick: Gewinn 2019 auf Vorjahreshöhe erwartet
Das Tiefzins- und Wettbewerbsumfeld in der Schweiz bleibt unverändert anspruchsvoll. Trotz weiterem Wachstum des Ausleihungsvolumens geht die Bank im Zinsengeschäft deshalb von sinkenden Erträgen aus. Mit der gezielten Stärkung des Anlagegeschäfts verlagert die Bank ihre Einnahmequellen zunehmend zum Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Gleichzeitig will die Bank Cler mit ihrem Angebot der Smartphone-Bank Zak ihren Vorteil als digitale Vorreiterin in der Schweiz ausnutzen und die Kundenakquisition weiter stärken. Um die Marktpositionierung der Bank Cler weiter zu stärken, sind weitere Investitionen in die Digitalisierung und in die Marke Cler vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet die Bank Cler einen Gewinn auf Vorjahreshöhe. (awp/mc/ps)

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