Procter & Gamble schreibt 8 Milliarden Dollar auf Gillette ab

Procter & Gamble schreibt 8 Milliarden Dollar auf Gillette ab
David Taylor, CEO Procter & Gamble. (Foto: P&G)

Cincinnati – Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G) ist wegen einer milliardenschweren Abschreibung auf die Rasierermarke Gillette im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Umsatz und das Ergebnis je Aktie (Kern-EPS) übertrafen jedoch die Erwartungen der Analysten.

Die Erlöse kletterten von April bis Juni um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 17,1 Milliarden US-Dollar (rund 15,4 Mrd Euro), wie der Hersteller von Pampers-Windeln, Braun-Rasierern und Ariel-Waschmittel am Dienstag in Cincinnati mitteilte. Organisch – sprich bereinigt um Zu- oder Verkäufe sowie Währungseffekte – betrug das Plus 7 Prozent.

Besonders positiv liefen die Geschäfte mit Gesundheitsprodukten dank höherer Preise und einem saisonal späten Anstieg von Husten- und Erkältungsfällen. Die Verkäufe stiegen um 13 Prozent, aus eigener Kraft erzielten die Produkte ein Plus von 10 Prozent. Daneben verkauften sich auch hochpreisige Hautpflegeprodukte der Premiummarke SK-II und der Marke Olay Skin Care gut.

Der Gewinn je Aktie (Kern-EPS) erhöhte sich im vierten Quartal um 17 Prozent auf 1,10 US-Dollar. Unter dem Strich stand jedoch ein Verlust von 5,2 Milliarden Dollar. Dafür waren Abschreibungen auf Gillette Shave Care in Höhe von 8 Milliarden Dollar verantwortlich. Die Abschreibung sei hauptsächlich wegen deutlicher Währungsabwertungen seit der Bewertung der Marke vor fast 14 Jahren nötig gewesen, hiess es. Zudem sei der Markt für Rasierklingen und Rasierapparate geschrumpft, was am selteneren Rasieren und konkurrierenden Anbietern liege.

Für 2020 rechnet der Konsumgüterkonzern mit einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent sowie einer Steigerung des Kern-EPS auf 4,70 bis 4,93 Dollar. Zudem kündigte P&G ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 6 bis 8 Milliarden Dollar im Geschäftsjahr 2020 an. (awp/mc/ps)

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