US-Delegation traf sich mit Schweizer Finanzbehörden wegen Facebooks Libra
Bern – Die von Facebook geplante neue Digitalwährung Libra soll von der in Genf ansässigen Libra Association verwaltet werden. Daher hat sich nun eine Delegation des US-Repräsentantenhaus mit Vertretern der Schweizer Finanzbehörden getroffen, um regulatorische Fragen zu erörtern.
Angeführt von der derzeitigen Vorsitzenden des US-Banken-Ausschusses, Maxine Waters, traf sich die US-Delegation laut einer Medienmitteilung des Repräsentantenhauses vom Sonntag mit Vertretern des Staatssekretariats für internationale Finanzfragen (SIF), der Finma sowie mit Datenschutzbeauftragten. Gegenstand der Gespräche sei das von Facebook geplante Libra-Projekt gewesen.
Waters bedankte sich in der Stellungnahme für das Treffen, hielt aber auch fest, dass sie weiterhin Bedenken habe «einem grossen Technologieunternehmen zu erlauben, eine privat kontrollierte, alternative globale Währung zu schaffen.» Nun gelte es nach vorne zu schauen, um weitere «Angelegenheiten im Rahmen der Zuständigkeit des Ausschusses zu prüfen», hiess es in der Mitteilung.
Facebook-Kritikerin Waters
Bereits nach der Ankündigung von Facebook vor gut einem Monat forderte Waters den US-Konzern dazu auf, die Libra-Pläne solange auf Eis zu legen, bis die Bedenken der Behörden bezüglich Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung sowie dem Finanzsystem und der nationalen Sicherheit ausgeräumt seien.
Die Digitalwährung Libra soll ähnlich wie der Bitcoin auf der sogenannten Blockchain-Technologie basieren, unterscheidet sich aber hinsichtlich des Zugangs und Transparenz klar von der bekannten Kryptowährung. Auch soll Libra ohne grosse Kursschwankungen auskommen, da die Währung etwa an den US-Dollar, den Euro und weitere Devisen gebunden werden soll. Der Start von Libra ist im nächsten Jahr geplant. (awp/mc/ps)