Ryanair: Kein Interesse an Thomas-Cook-Tochter Condor
Wien – Ryanair-Chef Michael O’Leary hat einem möglichen Einstieg bei dem deutschen Ferienflieger Condor eine Absage erteilt. Ryanair habe kein Interesse daran, weitere Airlines zu kaufen, sagte der Chef von Europas grösstem Billigflieger am Donnerstag in Wien. Die Fluglinie Condor sucht nach der Insolvenz ihres britischen Mutterkonzerns Thomas Cook nach einem Käufer.
Im Gegensatz zu Thomas Cook war Condor in den vergangenen Jahren fast durchweg profitabel und fliegt nach der Pleite der britischen Mutter vorerst weiter. Ein staatlicher Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro soll den Ferienflieger in der Luft halten, bis ein Käufer gefunden ist. Laut Condor-Chef Ralf Teckentrup gab es bereits erste Gespräche mit möglichen Interessenten.
O’Leary erwartet, dass Lufthansa Condor übernimmt
Ryanair-Chef O’Leary geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Lufthansa die Kontrolle bei Condor übernimmt. Falls die grösste deutsche Fluggesellschaft aus Gründen des Kartellrechts Teile des Condor-Geschäfts abgeben müsse, könne er sich vorstellen, dass Ryanair solche Teile erwirbt. Nach der Pleite von Air Berlin und deren österreichischer Tochter Niki im Jahr 2017 war Ryanair zunächst leer ausgegangen, verleibte sich aber später die Niki-Nachfolgerin Laudamotion ein.
Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich zu den Absichten seines Konzerns weiterhin nicht äussern. Unterdessen sagte der Chef des weltgrössten Reisekonzerns Tui , Fritz Joussen, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX diese Woche: «Wir haben kein Interesse an Condor angemeldet.» (awp/mc/ps)