CH-Schluss: SMI steigt markant – Positive Signale im Handelsstreit

CH-Schluss: SMI steigt markant – Positive Signale im Handelsstreit

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit satten Gewinnen in die neue Woche gestartet. Im Verlauf des Montagnachmittags erhielt der Leitindex SMI zusätzlichen Schub von freundlich eröffnenden US-Börsen; und in der Folge stieg er auf ein neues Intraday-Allzeithoch (10’472,94 Punkte). Der Hauptgrund für die gute Stimmung seien Aussichten auf eine Einigung im Handelsstreit, meinten Händler.

Diesmal scheine an diesen Hoffnungen mehr dran zu sein als bisher, hiess es dazu. Experten verwiesen darauf, dass China offen dafür sei, die Strafen für die Verletzung geistigen Eigentums zu verschärfen. Zudem hätten staatliche chinesische Medien berichtet, dass ein Teilabkommen bald abgeschlossen werde. Das Geschehen an der Börse wurde ausserdem von Fusions-Ankündigungen belebt.

Der Swiss Market Index (SMI) legte bis zum Schluss 0,96 Prozent auf 10,468,62 Punkte zu und schloss damit nur um Haaresbreite unter dem neuen Intraday-Allzeithoch. Der 30 Werte umfassende SLI rückte um 0,84 Prozent auf 1’607,36 Stellen und der breite SPI um 0,94 Prozent auf 12’633,06 Zähler vor. 27 der 30 gewichtigsten Aktien schlossen im Plus und davon fast die Hälfte mehr als 1 Prozent.

Die grössten Gewinne bei den Blue Chips verbuchten die Swatch-Aktien (+1,7%), und auch Richemont (+1,4%) legten deutlich zu. Händler verwiesen auf die Entwicklung im Handelsstreit und auf Hoffnungen, dass sich nach dem Sieg der Demokratiebewegung bei den Wahlen in Hongkong die Lage nun wieder etwas beruhigen werde.

Für Auftrieb sorgte laut Händlern zudem die 16,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme des US-Juwelierhauses Tiffany durch LVMH. Dadurch gerate der Sektor verstärkt in den Fokus der Investoren und erfahre ein Repricing. «Das weckt jede Menge Übernahmefantasie», so ein Händler.

Knapp hinter Swatch folgten Vifor (+1,7%), die damit ihrem Ruf als «Überperformer» einmal mehr gerecht wurden. Die Papiere haben sich seit Anfang Jahr um über 50 Prozent verteuert.

Dahinter legten Zykliker wie Adecco (+1,6%), Schindler (+1,3%) und Kühne+Nagel (+1,2%) markant zu. Auch die Technologietitel von Logitech (+1,6%) waren gefragt. All diese Papiere gelten als mögliche Hauptprofiteure einer Einigung im Handelsstreit, wie Händler anmerkten.

Dies gilt auch für Sika (+1,4%). Der Bauchemiehersteller setzte überdies ein Ausrufzeichen mit einer weiteren Übernahme – diesmal in Rumänien. Am Markt wurde der Zukauf als strategisch sinnvoll beurteilt.

Im Tagesverlauf trugen auch die drei Schwergewichte immer stärker zu einer guten Entwicklung des Gesamtmarktes bei. Roche und Novartis schlossen je 1,2 Prozent im Plus, Nestlé 1,1 Prozent höher. Roche erhielt einen positiven Entscheid in einem US-Zulassungsprozedere. Novartis sorgte derweil mit einer nächsten Grossakquisition für Aufsehen: Der Pharmakonzern will die US-Biotechfirma The Medicines Company für 9,7 Milliarden Dollar übernehmen, was die meisten Analysten als sinnvollen Schritt bezeichneten.

Nicht vom Fleck kamen derweil die Swiss-Re-Papiere, die unverändert schlossen. Der Rückversicherer sieht sich gemäss den Angaben während einem Investorentreffen in London mit seinen mittelfristigen Zielen auf Kurs und hält an der Strategie fest. Eine positive Überraschung blieb hingegen aus, wie es im Handel hiess.

Leicht im Minus schlossen Swiss Life (-0,1%) und Alcon (-0,2%). Letztere kamen seit der Zahlenvorlage von letzter Woche nicht mehr auf Touren und notieren noch immer unter dem Startkurs, der beim Börsendebut im April erzielt wurde.

Am breiten Markt standen Schmolz + Bickenbach (-5,0%) unter Druck. Die Sanierungspläne des finanziell angeschlagenen Stahlherstellers stossen nach einem Entscheid der Übernahmekommission (UEK) auf neue Hürden.

Die Aktien von Comet (+4,2%) setzten derweil den Höhenflug fort, der in der Vorwoche nach dem Investorentag eingesetzt hatte. Ausserdem wurde die Comet-Aktie von einem viel beachteten Anlageberater in der Wochenendpresse zum Kauf empfohlen. (awp/mc/pg)

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