Arbeitslosenquote steigt im Dezember saisonal bedingt auf 2,5%

Arbeitslosenquote steigt im Dezember saisonal bedingt auf 2,5%

Bern – In der Schweiz hat sich die Lage am Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr weiter aufgehellt. Die Arbeitslosenquote liegt so tief wie zuletzt vor rund zwanzig Jahren. Im Dezember nahm die Arbeitslosigkeit allerdings saisonal bedingt leicht zu.

In der Dezember-Statistik zog die Arbeitslosenquote zum Jahresende hin auf 2,5 nach 2,3 Prozent im November an, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Um saisonale Faktoren bereinigt verharrte sie bei 2,3 Prozent. Ökonomen hatten im Vorfeld mit diesen Werten gerechnet.

Insgesamt waren Ende Dezember 117’277 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das sind 10’947 mehr als noch im Vormonat. Der Grund sind primär saisonale Faktoren, die tendenziell in der kalten Jahreszeit zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um rund 2’400 Personen.

Geringer Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit
Nur leicht angestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren erhöhte sich um 3,6 Prozent auf 12’390 und die Arbeitslosenquote zog nur um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent an. Grössere Bewegungen sind in der Regel in den Sommermonaten zu beobachten, etwa wenn Jugendliche nach Abschluss der Ausbildung nach Arbeit suchen.

Schlechter hat sich die Lage am Arbeitsmarkt für ältere Arbeitnehmende entwickelt. Im Berichtsmonat wuchs die Zahl der Arbeitslosen im Alter von 50 bis 64 Jahre um 11 Prozent auf 33’139 und die Arbeitslosenquote kletterte um 0,3 Punkte bis auf 2,5 Prozent. In der Kategorie der 25 bis 49-Jährigen nahm die Quote ebenso stark auf 2,7 Prozent zu.

Mehr Firmen in Kurzarbeit
Weiter hat das Seco im Dezember 192’955 Stellensuchende gezählt, das sind 10’528 mehr als im Vormonat. Derweil sank die Zahl der als offen gemeldeten Stellen um 2’448 auf 29’720. Davon unterlagen 17’577 Stellen der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent. Seit Beginn des Jahres gilt 5 Prozent neu als Grenzwert.

Für das von Firmen beantragte Instrument der Kurzarbeit weist das Seco erst Daten für den Monat Oktober aus. Da waren 1’772 von Kurzarbeit betroffen. Das sind 318 Personen weniger als im September. Die Zahl der Firmen in Kurzarbeit stieg um 2 Einheiten auf 113. Im Oktober 2018 wurde das Instrument mit 919 Personen in 71 Betrieben weniger stark beansprucht.

Die Zahl der ausgesteuerten Personen hat im Oktober auf 2’588 zugenommen nachdem im Monat September 2’023 Personen gezählt wurden, die das Recht auf Arbeitslosenentschädigung verloren.

Tiefe Arbeitslosenquote 2019
Über das ganze Jahr 2019 gesehen ist die Arbeitslosenquote von einem bereits tiefen Niveau aus weiter zurückgegangen. Im Durchschnitt lag sie bei 2,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Jahr davor. Derart tiefe Werte wurden zuletzt Anfang der 2000er-Jahre gemessen. Damals fiel die Arbeitslosenquote gar unter die Marke von 2 Prozent, ehe der Wert 2004 bis fast auf 4 Prozent kletterte.

Die gute Entwicklung des letzten Jahres am Schweizer Arbeitsmarkt lässt sich auch anhand der Entwicklung der Arbeitslosenzahl ablesen. Die jahresdurchschnittliche Zahl der als arbeitslos registrierten Personen fiel 2019 laut Seco um knapp 10 Prozent auf 106’932 zurück.

Der Schweizer Arbeitsmarkt habe sich im vergangenen Jahr als widerstandsfähig erwiesen, schreibt das Seco. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte nahm die Zahl der Arbeitslosen trotz trüberen Wirtschaftsaussichten stark ab und lag Ende Juni erstmals seit September 2008 unter der Marke von 100’000. Gegen Ende des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit vorwiegend aufgrund saisonaler Effekte wieder an.

Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt entlastet zudem die Kassen des Bundes. Das Rechnungsjahr 2019 schloss der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung laut Mitteilung mit einem Überschuss von 1,60 Milliarden Franken ab und so konnten die noch bei der Bundestresorie offenen Darlehen restlos zurückbezahlt werden. (awp/mc/pg)

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