Vögel fühlen sich auf dem Golfplatz in Andermatt wohl
Andermatt – Die gewichtigste Tierart im Perimeter des Andermatt Golf Course sind die Vögel. Ein Golfplatz im sensiblen Alpenraum des Urserntals konnte nur bewilligt werden, wenn damit ein ökologischer Mehrwert geschaffen wird. Die Vogelwarte Sempach kommt zu einem positiven Fazit über die Entwicklung.
Als Referenzzustand wurde 2006 die Vogelwelt vor dem Bau des Andermatt Golf Courses erfasst, mit der damaligen Nutzung als Landwirtschaftsland und Armeeübungsgelände. Ein zweites Monitoring erfolgte 2012 zum Abschluss der Bauphase. Entscheidend für die Beurteilung war jedoch das 2019 durchgeführte dritte Monitoring nach fünf Betriebsjahren. Mit dem Monitoring haben die Andermatt Swiss Alps AG und das Amt für Raumentwicklung Kanton Uri die Schweizerischen Vogelwarte Sempach beauftragt.
Zum Golfplatz gehört das Naturschutzgebiet Bäz
Wichtiges Fazit ist, dass sich die Vögel äusserst wohl fühlen auf dem Golfplatz in Andermatt. Speziell beliebt sind die entlang der Gewässer geschaffenen ökologischen Flächen. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach kommt daher zum Schluss, dass sich der Bau und Unterhalt des Golfplatzes positiv auf die Brutvogelbestände ausgewirkt haben. Dieses erfreuliche Resultat ist der akribischen Planung der ökologischen Ersatz- und Ausgleichsflächen zu verdanken. Zum Golfplatz gehört auch das kantonale Naturschutzgebiet Bäz, welches fast 40 % der Gesamtfläche des Golfplatzes ausmacht.
Braunkehlchen und Karmingimpel im Fokus
Primäre Zielart für den Golfplatz in Andermatt ist das Braunkehlchen, ein typischer Wiesenvogel, der blumenreiche, extensiv bewirtschaftete Wiesen bewohnt. Diese Art geht schweizweit immer mehr zurück, kommt im Mittelland kaum mehr vor und gerät auch in den Bergen immer mehr in Bedrängnis. Umso erfreulicher präsentiert sich die Situation auf dem Golfplatz in Andermatt: Die Zahl der Reviere hat von 17 im Jahr 2006 auf 28 im Jahr 2019 zugenommen. Auch der Karmingimpel, eine regionale Spezialität im Kanton Uri, hat einen stabilen Bestand auf dem Golfplatz in Andermatt. Beim Sumpfrohrsänger wurde beobachtet, dass er seine Reviere vom Naturschutzgebiet Bäz auf den ganzen Golfplatz ausgeweitet hat.
Zusätzlich zu den Brutvogelaufnahmen hat die Schweizerische Vogelwarte auch eine Datenbankabfrage von Vogelbeobachtungen im Urserntal durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass der Golfplatz, insbesondere im Frühling und im Herbst, ein bedeutender Rastplatz für Zugvögel ist. So haben beispielsweise Purpurreiher und Brandgänse den Golfplatz nachweislich als Rastplatz genutzt.
Von den insgesamt 149 im Urserntal festgestellten Vogelarten wurden 118 Arten auf dem Golfplatz gesichtet, ein eindeutiges Indiz für die verbesserte Lebensraumsituation für die Vögel auf dem Golfplatz. (Andermatt Swiss Alps/mc/kbo)