Französische Wein-Exporte trotz US-Zöllen auf Rekordhoch
Paris – Die französischen Wein- und Spirituosenexporte sind im vergangenen Jahr trotz der US-Strafzölle auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Die Ausfuhren in Frankreichs zweitgrösstem Exportsektor nach der Luftfahrt stiegen um 5,9 Prozent auf 14 Milliarden Euro, wie der Branchenverband FEVS am Mittwoch mitteilte.
Dazu habe beigetragen, dass Kunden nach der US-Zollandrohung Bestellungen vorgezogen hätten, um die Abgaben zu vermeiden. Auch das lange Brexit-Hickhack habe dazu geführt, dass die Briten ihren Vorrat etwa an Bordeaux- und Burgunder-Weinen oder Cognac vorsorglich stärker auffüllten. Die USA hatten im Streit über europäische Beihilfen für den Flugzeugbauer Airbus im Oktober Strafzölle von 25 Prozent unter anderem auf Wein, Spirituosen und Käse aus der EU verhängt.
Exporte in die USA legen um 16% zu
Die Exporte in die Vereinigten Staaten, die bei weitem den grössten Überseemarkt für französische Weine und Spirituosen ausmachen, legten um 16 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu. Die Ausfuhren nach Grossbritannien – den zweitgrössten Exportmarkt der französischen Wein- und Spirituosenindustrie – wuchsen um 4,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Verbandschef Antoine Leccia warnte aber vor schwierigen Zeiten. «Dieses positive Ergebnis im Jahr 2019 sollte uns nicht in die Irre führen: Handel und internationale politische Spannungen haben die Exporte französischer Wein- und Spirituosenunternehmen stark belastet und deuten auf ein schwieriges Jahr 2020.» (awp/mc/pg)