Meier Tobler kehrt 2019 bei rückläufigem Umsatz in die Gewinnzone zurück
Nebikon – Das im Bereich Klimatechnik tätige Unternehmen Meier Tobler hat im Geschäftsjahr 2019 einen geringeren Umsatz verbucht, unter anderem wegen einer Cyberattacke. Diese belastete auch den Gewinn. Wie angekündigt wird erneut auf die Ausschüttung einer Dividende verzichtet.
Das 2017 aus dem Zusammenschluss von Walter Meier und der Tobler Haustechnik entstandene Unternehmen erzielte mit dem fortgeführten Geschäft einen Nettoumsatz von 496,1 Millionen Franken. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 5,3 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereits ausgeklammert ist dabei der per Ende Juni verkaufte Geschäftsbereich Keramikland.
Die Cyberattacke vom Juli habe deutliche Auswirkungen auf den Umsatz und den Gewinn gehabt, wobei der damit verbundene Umsatzverlust auf rund 5 Millionen Franken beziffert wird. Obschon die vorbereiteten Notfallprozedere gegriffen hätten, habe sich ein Unterbruch bei den Auslieferungen nicht verhindern lassen. Ein zusätzlicher Umsatzverlust in ähnlicher Grössenordnung habe zeitlich nachgelagert im Wärmeerzeugungs-Geschäft aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit der Informatiksysteme resultiert.
Auf operativer Ebene entwickelte sich das Handelsgeschäft stabil, in der Wärmeerzeugung gab es hingegen einen «deutlichen Rückschlag». Der Fokus auf das wichtige Wärmeerzeugungs-Geschäft sei als Folge der fusionsbedingten Verbreiterung der Produktpalette teilweise verloren gegangen, heisst es dazu.
Auch Gewinn von Cyberangriff belastet
Auch beim Gewinn hinterliess der Cyberangriff Spuren. Der operative Gewinn (EBITDA) ging um 6,7 Prozent auf 27,4 Millionen zurück. Auf Stufe Reinergebnis ergab sich ein Plus von 3,4 Millionen Franken, nach einem Verlust von 9,2 Millionen im Vorjahr. Hier sind allerdings noch gut 2 Millionen aus dem verkauften Bereich Keramikland enthalten, der vergleichbare Reingewinn aus dem fortgeführten Geschäft lag bei 1,3 Millionen.
Die direkten Sonderkosten zur Bewältigung der Attacke haben das Jahresergebnis mit 1,0 Millionen belastet. So wurde der Schutz vor künftigen derartigen Angriffen verstärkt und der Neuaufbau der IT-Infrastruktur eingeleitet.
Wie geplant, soll es auch in diesem Jahr keine Dividende für die Aktionäre geben. Das Unternehmen hatte bereits im Sommer 2018 wissen lassen, wegen der schwierigen Geschäftslage für die Jahre 2018 und 2019 auf eine Ausschüttung zu verzichten.
Neubesetzung des Chefpostens
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zeigt sich Meier Tobler zurückhaltend. Aus heutiger Sicht könne man nicht prognostizieren, wann der negative Umsatztrend in der Wärmeerzeugung gestoppt wird. Deshalb könnte der Umsatz auch im laufenden Jahr leicht zurückgehen. Und aufgrund von Spätfolgen der Cyberattacke sowie Investitionen in den Turnaround der Wärmeerzeugung sei auch auf Ertragsseite nicht mit einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zu rechnen.
Weiter gibt das Unternehmen einen Wechsel auf dem Chefposten bekannt. Der bisherige CEO Martin Kaufmann wolle nach zwölfjähriger Tätigkeit eine neue Herausforderung ausserhalb des Unternehmens annehmen. Ab 1. September 2020 wird er deshalb durch Roger Basler ersetzt. Er ist derzeit noch CEO der Franke Water Systems AG. (awp/mc/ps)
Meier Tobler
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