Bellevue Group sieht sich nach Verkauf von Bank für Wachstum bereit
Küsnacht – Die Bellevue Group sieht sich nach dem angekündigten Verkauf der Bank am Bellevue gut für künftiges Wachstum gerüstet. Im Asset Management-Bereich hat die Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr auch dank einem klaren Wachstum der betreuten Kundenvermögen weiter zugelegt.
Insgesamt resultierte im vergangenen Jahr im fortgeführten Geschäft ein Netto-Neugeldzufluss von 422 Millionen Franken respektive 7,3 Prozent, wie die Bellevue Group am Dienstag bei der Vorlage der definitiven Geschäftsergebnisse bekanntgab. Im Jahr davor hatte noch ein Abfluss in Höhe von 418 Millionen resultiert. Die betreuten Kundenvermögen beliefen sich Ende 2019 auf 10,6 Milliarden Franken (+18,1%).
Verlust für Bank am Bellevue
Wie die Gruppe schon Ende Januar mitgeteilt hatte, betrug der Konzerngewinn im vergangenen Jahr 11,4 Millionen Franken nach 20,0 Millionen im Jahr davor. Dazu trug das Asset Management mit einem Gewinn von 16,9 Millionen Franken bei. Dagegen schrieb die an die Luxemburger KBL verkaufte Bank am Bellevue infolge einmaliger Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen einen Verlust von 5,4 Millionen.
Dank der klar höheren Kundenvermögen resultierte im vergangenen Jahr ein um 12 Prozent höherer Ertrag von 103,9 Millionen Franken. Dabei handle es sich um «92 Prozent wiederkehrende Erträge», betont die Finanzgruppe in der Mitteilung. Das operative Ergebnis verbesserte sich um knapp einen Drittel auf 39,8 Millionen Franken.
Im Asset Management konnte die Gruppe vor allem mit Healthcare- und alternativen Anlagestrategien neue Kundengelder anziehen. Dagegen verzeichnete die Bellevue Gruppe ein rückläufiges Anlegerinteresse für traditionelle Renten- und Mischstrategien. Die Healthcare- aber auch die Entrepreneur-Strategien hätten sich bezüglich Performance stark entwickelt, heisst es dazu.
Profil geschärft
Die Aktionäre sollen nun – wie bereits bekannt – eine Dividende von 1,25 Franken pro Aktie sowie eine Sonderdividende von 2,75 Franken je Aktie erhalten. Durch die Sonderausschüttung sollen die Einnahmen aus dem Verkauf der SIX-Beteiligung im Juli 2019 grösstenteils an die Aktionäre zurückgeführt werden.
Die Gruppe habe im letzten Jahr das Profil als reiner Asset Manager geschärft. Mit der Übernahme der Private-Equity-Boutique «adbodmer» sei die Anlageexpertise breiter abgestützt worden. Dieses Geschäft gelte es nun sukzessive zu beschleunigen. Im laufenden Jahr soll nun ein neuer Private-Equity-Fonds lanciert werden, wie es in der Mitteilung heisst. (awp/mc/ps)