Orell Füssli kehrt trotz Umsatzrückgang in die Gewinnzone zurück
Zürich – Orell Füssli hat sich im Jubiläumsjahr 2019 gesund geschrumpft. Trotz einem Umsatzrückgang überstieg das Traditionsunternehmen auch dank einem verbesserten Buchhandel wieder die Gewinnschwelle.
Der Umsatz ging 2019 um fast 11 Prozent auf 237 Millionen Franken zurück, wie die Gesellschaft am Montag mitteilte. In der grössten Sparte Sicherheitsdruck sanken die Erträge um 10 Prozent auf 101,2 Millionen Franken. Deutlich verbessert zeigte sich dagegen der Buchhandel mit einem um 6 Prozent höheren Umsatz von 97,4 Millionen Franken. Das verbliebene Kerngeschäft der Division Zeiser, die Serialisierung von Banknoten und Sicherheitsdokumenten, erwirtschaftete einen Umsatz von 29,2 Millionen Franken und 9,8 Millionen entfielen auf das Verlagsgeschäft.
Schwarze Zahlen
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT stieg kräftig an und zwar um fast 50 Prozent auf 18,2 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 10,9 Millionen. Im Vorjahr war wegen Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Teilverkauf der Division Atlantic Zeiser noch ein Fehlbetrag von 47,2 Millionen ausgewiesen worden.
Den Aktionären wird eine Dividende von 6 Franken je Aktie vorgeschlagen. Im Vorjahr war zum Anlass des 500-jährigen Bestehens neben einer regulären Dividende von 4 Franken zusätzlich eine Sonderdividende von 2 Franken ausgeschüttet worden. Künftig sollen jeweils rund 75 Prozent des Cashflows an die Aktionäre fliessen, so die heutige Meldung.
Ausbau digitaler ID-Lösungen
Weiter gab Orell Füssli eine Beteiligung an der Procivis AG bekannt. Damit soll die Expertise bei Sicherheitslösungen für digitale Identitäten erweitert werden, heisst es. Weitere Angaben zu den Bedingungen der Transaktion werden nicht gemacht.
Ausserdem wird es zu Änderungen im Verwaltungsrat kommen. So stellen sich Caren Genthner-Kappesz, Beat Lüthi und Peter Stiefenhofer nicht mehr zur Wiederwahl. An ihrer Stelle werden Mirjana Blume, Martin Folini und Luka Müller zur Zuwahl in das Gremium vorgeschlagen. Zudem soll an der Generalversammlung über die Abschaffung der Holdingstruktur und die Fusion der Tochtergesellschaften zur Orell Füssli AG entschieden werden.
Ausblick vorsichtig
Für das Jahr 2020 geht Orell Füssli von einem «anhaltend anspruchsvollen Marktumfeld» aus. Im Sicherheitsdruck werde aufgrund von Änderungen im Produktemix ein markant ertragsschwächeres zweites Halbjahr erwartet. Auch liessen sich Auswirkungen des Covid-19-Virus auf den Buchhandel zum heutigen Zeitpunkt nicht abschliessend beurteilen. Insgesamt sei für 2020 mit einem Nettoerlös «etwas unter dem Vorjahr» und mit einer EBIT-Marge im «mittleren einstelligen» Bereich zu rechnen. (awp/mc/ps)