Jedes sechste KMU fürchtet laut Umfrage den Konkurs
Zürich – Die Coronakrise trifft vor allem die KMU und damit das Mark der Schweizer Wirtschaft hart. Mehr als die Hälfte der kleinen und mittleren Firmen rechnete vor einer Woche damit, in den kommenden Monaten in finanzielle Not zu geraten. Und jedes sechste KMU hielt den Konkurs für wahrscheinlich, wie eine am Freitag publizierte Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt.
Geschlossene Restaurants, Läden, Hotels, Coiffeursalons oder Kulturlokale sowie in ihrem Betrieb eingeschränkte Produzenten oder Händler. Der vom Bundesrat zur Eindämmung des Coronavirus verordnete Lockdown hat für einen Grossteil der KMU grosse finanzielle Belastungen zur Folge.
Am stärksten sei die Sorge vor dem Gang in den Konkurs in der Branche «Wirtschaftliche Dienstleistungen» sowie in der Maschinen- und Elektroindustrie, heisst es im Communiqué der ZHAW weiter. Allerdings wurde die Umfrage bei 155 KMU online vom 19. bis 21. März durchgeführt, also noch bevor der Bundesrat am 25. März detailliert aufgezeigt hat, wie er den KMU finanziell unter die Arme greifen will.
Liquidität markant verschlechtert
Die KMU würden besonders unter der nachgebenden Nachfrage nach ihren Produkten und Dienstleistungen leiden, heisst es in der Studie weiter. Zudem verschlechtere sich die Liquidität der Firmen markant. Ein weiteres Problem für die KMU sei die abnehmende Verfügbarkeit von Rohstoffen und Halbfabrikaten.
Geschäftsgang sehr negativ
Daher rechneten mehr als drei Viertel der vor allem im Kanton Zürich befragten KMU mit einer negativen oder sehr negativen Geschäftsentwicklung. Jedes sechste Unternehmen hat bereits Kurzarbeit eingeführt und weitere rund 40 Prozent halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie dies in den kommenden 12 Monaten tun werden.
Die Resultate stellten eine Momentaufnahme in der sich rasch verändernden Situation dar, macht die ZHAW klar. Dies sei eine erste Erhebung im Rahmen des «ZHAW Coronavirus-KMU-Panel», in regelmässigen Abständen würden weitere Umfragen folgen. Darin werde die ZHAW auch weitere Teile der Deutschschweiz berücksichtigen. (awp/mc/pg)