Zahl der Neuinfektionen auch wegen mehr Tests wieder gestiegen
Bern -Die Zahl der neuen Covid-19-Fälle in der Schweiz hat im Vergleich zu den vergangenen Tagen wieder zugenommen – um 785 auf insgesamt 23’574 Neuinfektionen. Grund dafür ist nach Angaben des BAG unter anderem eine Zunahme der Tests. Doch der Peak sei wahrscheinlich überschritten.
In den vergangenen drei Tagen hatte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei unter 600 stabilisiert, nachdem sie während Wochen bei über 1000 gelegen hatte. Trotz der leichten Zunahme von Mittwoch auf Donnerstag könne man sagen, dass es generell in die richtige Richtung – nach unten – gehe, «ein Tag mehr ein Tag weniger», sagte Daniel Koch, Covid-19-Delegierter des Bundes, im SRF-«Tagesgespräch».
Ein Grund für den zwischenzeitlichen Anstieg am Donnerstag seien mehr durchgeführte Tests. Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) wurden bisher über 178’500 Personen auf das Coronavirus getestet. Das sind über 6500 mehr als am Vortag. Bei 15 Prozent sei der Test positiv ausgefallen.
«Peak wahrscheinlich überschritten»
Der generelle Rückgang der Neuinfektionen habe sicher mit den Massnahmen des Bundes und mit dem Verhalten der Bevölkerung zu tun, sagte Koch. Die Daten spräche eine eindeutige Sprache. Der befürchtete hohe Anstieg sei nicht eingetreten, die Spitäler seien nicht an ihre Kapazitätsgrenzen geraten.
Auch gemäss Berechnungen der ETH Zürich zeigen die vom Bundesrat verfügten Einschränkungen Wirkung. Demnach steckt eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt nur noch eine Person an statt wie vorher zwei bis drei Personen. Der Anstieg der Infiziertenzahlen ist damit nur noch linear und nicht mehr exponentiell.
«Den Peak haben wir wahrscheinlich überschritten», sagte Koch. Doch die Schweiz befinde sich erst etwa in der Hälfte der epidemischen Kurve, es werde noch Woche dauern, bis die Krise überstanden sei.
938 Todesfälle
Gleichzeitig nähert sich die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Erkrankung der 1000er-Grenze: Sie stieg bis am frühen Donnerstagabend innerhalb von 24 Stunden um 47 auf 938, wie eine Analyse der Nachrichtenagentur Keystone-SDA der auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden Daten ergab. Die Agentur aktualisiert die Zahlen zweimal täglich, mittags und abends.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab die Zahl der Todesopfer mit 756 an. Es beziehe sich dabei auf die Meldungen, die bis am Donnerstagmorgen aus den Kantonen eingegangen seien. Dadurch könnten die Daten von den Fallzahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG in seinem neuesten Situationsbericht. (awp/mc/pg)