Lalique erzielt 2019 deutlich weniger Gewinn und zahlt keine Dividende
Zürich – Das Luxusgüterunternehmen Lalique hat wie bereits vorangekündigt 2019 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Weil die Gesellschaft davon ausgeht, dass das Ergebnis des laufenden Jahres durch die Covid-19-Situation belastet werden wird, beantragt der Verwaltungsrat auf eine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 zu verzichten.
Bereits am 25. März hatte das Unternehmen vorläufige Zahlen zum Geschäftsergebnis 2019 offen gelegt. Die nun am heutigen Donnerstag publizierten Resultate wichen von diesen nicht ab.
So stieg der Umsatz um 5 Prozent auf 143,5 Millionen Euro. Zum Wachstum hätten insbesondere das Segment Ultrasun, eine positive Entwicklung im Grossteil des Parfüm-Geschäfts sowie das Kristallgeschäft beigetragen. Auch die erworbene Beteiligung an der schottischen Whisky-Destillerie The Glenturret habe erstmals Erträge beigesteuert.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT ging gleichwohl auf 1,4 Millionen von 6,4 Millionen Euro im Vorjahr zurück, und lag damit im oberen Bereich der im Oktober 2019 kommunizierten Prognose. Im Vorjahresergebnis war ein ausserordentlicher Ertrag von 2,4 Millionen Euro im Zusammenhang mit einem Rechtsverfahren enthalten. Die entsprechende Marge verringerte sich auf 1,0 Prozent von 4,5 Prozent.
Unter dem Strich resultierte ein Konzernergebnis von 1,1 Millionen nach 5,2 Millionen.
Umsatzrückgang im Segment Lalique
Das Segment Lalique verzeichnete 2019 einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 81,1 Millionen. Das Segment Ultrasun dagegen verzeichnete insbesondere in China, der Schweiz und den Niederlanden weiteres Wachstum und erhöhte den Umsatz um 25 Prozent auf 21,8 Millionen. In den übrigen Segmenten nahm bei Jaguar Fragrances der Umsatz nach einem guten Vorjahr erneut um 5 Prozent und Parfums Grès verzeichnete gar ein Umsatzplus von 20 Prozent.
Die Whisky-Destillerie The Glenturret, die nach der Übernahme per 28. März 2019 in der Rechnung von Lalique Group voll konsolidiert wird, verzeichnete in den Monaten April bis Dezember 2019 einen «erwartungsgemässen Umsatz» von 1,9 Millionen, wie es weiter heisst.
Verzögerung bei Mittelfristzielen
Die Coronavirus-Situation habe das Geschäft bis Mitte März 2020 weniger beeinträchtigt als beim Ausbruch der Krise in China zunächst befürchtet, so Lalique weiter. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die Gesellschaft jedoch mit Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs, insbesondere aufgrund der Schliessung von Verkaufsstellen und Unterbrüchen in Lieferketten.
Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der weiteren Entwicklung liessen sich die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf von Lalique zum heutigen Zeitpunkt nicht genauer abschätzen. Mit Blick auf ihre bisher kommunizierten Mittelfristziele (Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen, schrittweise Steigerung der EBIT-Marge auf 9% bis 11%) geht die Gesellschaft derzeit davon aus, dass sich die Zielerreichung verzögern wird.
Lalique hält aber fest, dass die Vorbereitungen für die im vierten Quartal 2020 angesetzte Lancierung eines ersten Parfüms unter der neuen Brioni-Lizenz wie geplant laufen würden. Auch das Rebranding der Destillerie von The Glenturret schreite zügig voran. (awp/mc/ps)