Coronakrise setzt Wert von Verkaufsflächen unter Druck
Zürich – Die wegen der Coronakrise bevorstehende Rezession dürfte am Schweizer Immobilienmarkt deutliche Spuren hinterlassen. Gemäss Einschätzung der UBS-Ökonomen dürfte vor allem der Wert von Ladenlokalen unter Druck geraten.
Die schwere Rezession der Schweizer Wirtschaft werde zu Wertberichtigungen in einzelnen Marktsegmenten führen, so das Fazit eines Kommentars des Chief Investment Office der UBS zu den Auswirkungen des Coronavirus auf den Immobilienmarkt. So seien in den nächsten zwölf Monaten Wertkorrekturen im Umfang von über 10 Prozent bei Verkaufsflächen wahrscheinlich.
Wohnungsmarkt und Büroflächen weniger stark betroffen
Weniger stark betroffen sehen die Ökonomen der UBS das Wohnsegment und die Büroflächen. Hier dürften die Preise nur leicht ins Rutschen geraten. Bei den Eigenheimen habe die Preisbeschleunigung im ersten Quartal gar noch angehalten, während die Mieten in allen Segmenten rückläufig gewesen seien. Die Coronakrise dürfte sich aber erst ab dem zweiten Quartal in der Preissetzung niederschlagen.
Trotz der vom Bundesrat in Aussicht gestellten Lockerungen bleibe die Situation auf dem Immobilienmarkt geprägt von der hohen Unsicherheit über den wirtschaftlichen Verlauf in den kommenden Quartalen.
Mietzahlungen gefährdet
Die Transaktionstätigkeit sei bereits stark gesunken und viele Mieter von Verkaufsflächen, Hotels und anderen Freizeitimmobilien generierten keine Einnahmen mehr, so dass die Mietzahlungen gefährdet seien, schreibt die UBS. Zudem würden viele Firmen ihre Expansionspläne auf Eis legen, was sowohl die Nachfrage nach Büroflächen als auch nach Wohnraum belaste.
Nur ein «blaues Auge» – bei Wirtschaftserholung in H2
Mit Blick nach vorne meint die UBS, dass eine Wirtschaftserholung frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten sei. Trete diese auch ein, so dürfte der Immobilienmarkt mit einem blauen Auge davonkommen. Wertberichtigungen wären primär in den am stärksten exponierten Segmenten Verkauf und Hotels zu erwarten. Der Grossteil des Eigenheimmarkts und der Renditeliegenschaften sollten dagegen keine grössere Wertkorrekturen erfahren. (awp/mc/pg)