Ölpreise bleiben auf Erholungskurs
New York – Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt und damit an die Kursgewinne auf Wochensicht angeknüpft. Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA), die für Auftrieb bei den Ölpreisen sorge. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 31,59 US-Dollar. Das waren 46 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 38 Cent auf 27,94 Dollar.
In der Corona-Krise bricht der weltweite Ölverbrauch nach Einschätzung der IEA weniger stark ein als zunächst befürchtet und der Ölmarkt sei «weniger überversorgt» als zuvor gedacht. Mittlerweile geht die IEA laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht davon aus, dass die Nachfrage in diesem Jahr um durchschnittlich 8,6 Millionen Barrel pro Tag schrumpfen wird. Zuvor war ein Rückgang um 9,3 Millionen Barrel pro Tag erwartet worden. Seit Montag hat der Brentpreis um rund einen Dollar zugelegt, US-Öl lag deutlicher um mehr als drei Dollar über seinen Wert zum Wochenstart.
Unterstützt wurde die Preiserholung durch die von führenden Ölnationen beschlossenen Förderkürzungen, die zum Monatsbeginn in Kraft traten. In den ersten zwei Maiwochen sank die tägliche Ausfuhr der in der «Opec+» zusammengefassten Ölstaaten des Kartells und anderer Förderländer nach Einschätzung des Analysehaus Petro-Logistics um fast 6 Millionen Barrel. «Dies kann als ein klares Bekenntnis zum Kürzungsabkommen gesehen werden», kommentierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. (awp/mc/pg)