Bellevue Asset Management: Absicherung für unerwartete Covid-19-Probleme
Der Medtech-&-Services-Sektor konnte seine defensiven Qualitäten auch in der Coronakrise unter Beweis stellen und behauptete sich in einem äusserst schwierigen Aktienmarktumfeld. Die Fundamentalfaktoren dürften durch Covid-19 nur kurzfristig beeinflusst werden. Dies beruht in erster Linie auf der nichtzyklischen Nachfrage. Viele gesundheitliche Probleme müssen unabhängig von der Krise behandelt werden (z.B. Herzprobleme, Knochenbrüche etc.). Einzigartig ist allerdings, dass während der Pandemie zeitlich nicht dringliche Operationen wie der Einsatz von Hüft- und Knieimplantaten verschoben werden mussten. Doch fallen diese nicht ersatzlos aus, sondern werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt – was für zusätzliche Nachfrage sorgen wird. Selbst eine Rezession wird die Branche nur geringfügig beeinflussen, da sowohl die Nachfrage als auch die Preise dank Kostenrückerstattungen durch die Krankenkassen sehr stabil sind.
Rückkehr zur Normalität
Der globale Covid-19-Pandemieverlauf und die Verfügbarkeit von Diagnostiktests unterstützen eine Rückkehr zur Normalität. Deutschland befindet sich bereits mitten in der Erholungsphase. Auch in den USA haben einzelne Staaten Lockerungen der «Stay at Home»-Auflagen bekannt gegeben, so dass dort ab Juni mit einer Rückkehr zur Normalität zu rechnen ist. Diese Entwicklung entspricht dem von uns erhofften Verlauf.
Die Trends zeigen in die richtige Richtung, zumal die Massnahmen der Regierungen und der Ärztegesellschaften die These einer Markterholung im 4. Quartal 2020 stützen. Wir rechnen daher zum Jahresende mit einer Rückkehr zu einem normalen Wachstum – wobei bereits im 3. Quartal wieder eine Wachstumsbeschleunigung zum Vorquartal möglich sein sollte. Unterstützt von den weitgehend positiven Unternehmensergebnissen für das 1. Quartal 2020 stimmt diese Entwicklung auch die Investoren optimistisch.
Hoher Abschlag auf US-Krankenversicherer
Tief bewertete US-Krankenversicherer aus dem Bereich Managed Care, die vom Staat den Auftrag erhalten, das Gesundheitssystem effizienter zu machen, sind kaum von einer Rezession betroffen und ein guter Hedge für unerwartete Covid-19-Probleme. Weder von Joe Biden noch von Donald Trump ist ein negativer Einfluss auf den Managed-Care-Sektor zu erwarten. Zukünftige Mehrkosten können von den Versicherern in die Prämien für 2021 einkalkuliert werden. Trotz weit überdurchschnittlicher Aussichten handelt dieser Subsektor mit einem Abschlag von 20% zum S&P 500 und bietet ein entsprechend überdurchschnittliches Kurssteigerungspotenzial.
Eine deutliche Wachstumsbeschleunigung ist insbesondere bei Krankenversicherern zu erwarten, die sich auf «Medicaid», also Krankenversicherungen für Menschen mit tieferem Einkommen sowie «Health Exchanges» spezialisiert haben. Selbst bei Versicherern mit einem hohen Anteil im kommerziellen Geschäft dürften die Gewinne im nächsten Jahr aufgrund der schrumpfenden Versichertenpools lediglich im mittleren einstelligen Prozentbereich zurückgehen.
Large Caps im Fokus
Die Übergewichtung von grosskapitalisierten Titeln verleiht dem Portfolio ein hohes Mass an Stabilität. Interessant unter den Einzelaktien erscheinen vor diesem Hintergrund neben «Medicaid»-Krankenversicherern wie Centene und Molina auch Titel wie Humana, die durch einen hohen «Medicare»-Anteil geprägt sind. Chancen bieten auch der Hersteller von orthopädischen und chirurgischen Implantaten Stryker sowie Inspire Medical, das sich auf innovative Behandlungsmethoden für Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe konzentriert.
Deutliche Outperformance
Mit einer Wertentwicklung von knapp 55% in den vergangenen 3 Jahren erzielte der BB Adamant Medtech & Services eine Überrendite gegenüber dem MSCI World Net-Index von über 36 Prozentpunkten. Im Vergleich zum EuroStoxx 50 sind es gar mehr als 67 Prozentpunkte. Auf Sicht der vergangenen 12 Monate übertraf der Fonds mit einem Plus von 13% den Welt-Index um 10 Prozentpunkte (alle Daten per 22.05.2020). (BAM/mc)