Hotelübernachtungen brechen im April ein

Hotelübernachtungen brechen im April ein
(Photo by Marten Bjork on Unsplash)

Zürich – Der Monat April geht als rabenschwarzer Monat in die Geschichte der Schweizer Hotellerie ein. Infolge der Coronakrise bewegten sich die registrierten Hotelübernachtungen nahe dem Nullpunkt.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) zählte im April noch 0,20 Millionen Logiernächte. Verglichen mit dem Vorjahr entspricht das einem Rückgang von 92,4 Prozent, wie das BFS anhand provisorischer Ergebnisse am Montag bekannt gab. Bereits im März waren die Übernachtungszahlen um fast zwei Drittel eingebrochen.

Von den wenigen Hotelübernachtungen entfielen im April 56’082 auf ausländische Gästen, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 96,3 Prozent entspricht. Die Logiernächte von Schweizer Hotelgästen gingen mit -87,4 Prozent auf 148’482 ebenfalls massiv zurück. «Im April haben wir wohl den Tiefpunkt gesehen», sagte Schweiz-Tourismus-Direktor Martin Nydegger am Montag im Videointerview mit AWP. In den Städten sei aber auch im Mai mit noch signifikanteren Einbussen zu rechnen.

Saisonschluss vermiest gute Wintersaison
Bereits die Wintersaison 2019/20 wurde stark von der Coronapandemie, den Grenzschliessungen und weltweiten Reisebeschränkungen geprägt. Von November 2019 bis April 2020 verzeichnete die Hotellerie in der Schweiz insgesamt 12,7 Millionen Logiernächte, was einem Minus von 23,9 Prozent oder 4 Millionen Übernachtungen entspricht. «Im Verhältnis fehlen uns im Winter damit bereits die Logiernächte der wichtigsten Gästegruppe aus Deutschland für das Gesamtjahr», ordnete der Schweiz-Tourismus-Direktor die Zahl ein.

Bis zur ausserordentlichen Situation in den Monaten März und April hatte sich noch eine gute Wintersaison abgezeichnet. So wurden zwischen November 2019 und Februar 2020 rund 11,3 Millionen Logiernächte registriert, was gut 5 Prozent über der entsprechenden Vorjahresperiode lag.

Gemäss Nydegger dürfte es noch «sehr lange» dauern bis das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht wird. «Wir rechnen mit einer Rückkehr auf das Rekordniveau von 2019 erst in drei bis fünf Jahren». (awp/mc/pg)

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