Eurozone: Inflation zieht überraschend an
Luxemburg – Die Inflation in der Eurozone hat im Juli überraschend angezogen. Die Verbraucherpreise seien um 0,4 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Analysten hatten mit einer Inflationsrate von 0,2 Prozent gerechnet. Im Juni hatte die Rate bei 0,3 Prozent gelegen.
Im Vergleich zum Vormonat sank das Preisniveau im Juli um 0,3 Prozent. Hier war ein Rückgang um 0,5 Prozent prognostiziert worden.
Im Jahresvergleich stiegen im Juli vor allem die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak. Auch die Preise von Industriegütern legten merklich zu. Deutlich gefallen sind hingegen die Energiepreise.
Kerninflation steigt deutlich stärker als erwartet
Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel stieg merklich stärker als erwartet. Sie legte von 0,8 Prozent im Vormonat auf 1,2 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem unveränderten Wert gerechnet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Gesamtteuerung von knapp zwei Prozent an. Diese Rate hat sie seit langem nicht mehr nachhaltig erreicht. So war die Geldpolitik bereits vor der Corona-Pandemie extrem locker und wurde zuletzt noch expansiver. (awp/mc/ps)