Uneinheitlicher Immobilienmarkt: Steigende Mieten und günstigeres Wohneigentum
Flamatt / Zürich – Der Schweizer Wohnungsmarkt hat sich im Juli uneinheitlich entwickelt. Während die Mietwohnungen zu leicht höheren Preisen ausgeschrieben wurden, sind die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen leicht gesunken. Doch dies dürfte nicht nachhaltig sein. Längerfristig ist mit tieferen Miet- und höheren Kaufpreisen zu rechnen.
Wer sich aktuell nach einer neuen Mietwohnung umsieht, muss mit höheren Preisen rechnen als im Vormonat, wie aus dem am Dienstag vom Onlineportal ImmoScout24 und der Beratungsfirma IAZI veröffentlichten Swiss Real Estate Offer Index hervorgeht. Die in Inseraten ausgeschriebenen Mieten seien im Juli um 0,4 Prozent gestiegen.
Längerfristig präsentiert sich die Mietpreisentwicklung jedoch vorteilhaft für Wohnungssuchende. Über die vergangenen zwölf Monate seien die durchschnittlichen Marktmieten um 0,6 Prozent gefallen. Wegen der Sommerpause seien im Juli verglichen mit dem Vormonat allerdings rund 1000 Inserate weniger ausgewertet worden, was einem Rückgang von 4,7 Prozent entspreche.
Es gibt allerdings grosse Unterscheide zwischen den einzelnen Landesteilen. Die mit Abstand höchsten Preise würden in der Grossregion Zürich verlangt, wo die Monatsmiete für eine Wohnung mit 100 Quadratmeter Wohnfläche rund 2650 Franken koste. Am günstigsten ist Mieten in der Ostschweiz. Dort koste ein vergleichbares Objekt 1850 Franken monatlich.
Wohneigentum wird im Juli günstiger
Im Gegensatz zu den Mieten haben die Angebotspreise für Wohneigentum im Juli um 0,6 Prozent nachgelassen. Diese kurzfristige Senkung sollte aber nicht über die längerfristige Entwicklung hinwegtäuschen, heisst es in der Mitteilung weiter. Über die vergangenen zwölf Monate wurden Einfamilienhäuser (+1,1 Prozent) wie Eigentumswohnungen (+1,6 Prozent) zu höheren Preisen zum Verkauf ausgeschrieben.
«Die aktuellsten Daten des Swiss Real Estate Offer Index zeigen, dass der Schweizer Wohnungsmarkt die durch das Coronavirus bedingten Turbulenzen bis anhin gut überstanden hat», wird Martin Waeber, Managing Director ImmoScout24 in der Mitteilung zitiert. Ob dies auch so bleibe, hänge stark vom Wirtschaftsverlauf in den kommenden Monaten ab. (awp/mc/ps)