Chinas Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 4,9 Prozent
Peking – Als Zeichen der anhaltenden Erholung nach dem Corona-Einbruch zum Jahresbeginn ist Chinas Wirtschaft im dritten Quartal erneut gewachsen. Die zweitgrösste Volkswirtschaft legte im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent zu, wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte.
Das ist zwar weniger, als viele Analysten erhofft hatten. Experten hatten im Durchschnitt mit einem Plus von 5,5 Prozent gerechnet. Jedoch reichte China das Ergebnis, um den vorangegangenen Einbruch im Frühjahr mehr als auszugleichen. So legte Chinas Wirtschaft laut der offiziellen Angaben in den ersten neun Monaten des Jahres um 0,7 Prozent zu.
Im ersten Quartal hatte China zum ersten Mal seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen im Jahr 1992 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 6,8 Prozent verzeichnet.
Corona mit strikten Massnahmen unter Kontrolle gebracht
Die Wirtschaft sprang danach wieder an, weil das Land mit strengen Massnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren das Virus schneller unter Kontrolle bringen konnte als andere Staaten. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum bereits wieder bei 3,2 Prozent gelegen.
Wie das Statistikamt weiter mitteilte, zeigten auch andere wichtige Indikatoren im dritten Quartal allgemeine Verbesserungen: Die Industrieproduktion stieg um 5,8 Prozent und die Einzelhandelsumsätze verzeichneten einen Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Kaum neue Infektionen
Es gibt seit Monaten kaum noch neue Infektionen in China, so dass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeiten wieder normalisieren.
Ökonomen gehen davon aus, dass China in diesem Jahr die einzige grosse Volkswirtschaft sein wird, die das Jahr mit einem positiven Wachstum abschliessen kann. Die Erholung gehe schneller als erwartet voran, hiess es so vergangene Woche in einer neuen Prognose des Internationalen Währungsfonds. Demnach werde die chinesische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,9 Prozent zulegen, das sind 0,9 Prozentpunkte mehr als in der Juni-Schätzung. Für 2021 rechnet der Währungsfonds unverändert mit einem Wachstum von 8,2 Prozent.
Neben umfangreicher Konjunkturhilfen profitierte Chinas Wirtschaft zuletzt auch wieder von einem erstarkten Aussenhandel. Die Exporte der zweitgrössten Volkswirtschaft stiegen im September im Vorjahresvergleich um 9,9 Prozent, wie die Pekinger Zollverwaltung vergangene Woche mitgeteilt hatte. Die Importe hatten demnach im gleichen Zeitraum um 13,2 Prozent zugelegt. (awp/mc/pg)