Ölpreise bauen Verluste aus – Hohe Infektionszahlen belasten
New York / London – Die Ölpreise sind am Montag wegen des starken Anstiegs der Zahl der Neuinfektionen in der Corona-Pandemie gefallen. Im Tagesverlauf bauten die Notierungen die frühen Verluste deutlich aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 40,41 US-Dollar. Das waren 1,36 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,37 Dollar auf 38,48 Dollar.
An den Rohstoffmärkten nimmt die Sorge vor einer Nachfrageschwäche wegen der Corona-Krise zu. «Steigende Infektionszahlen schüren Ängste, die Ölpreise fallen», fasste Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, das Handelsgeschehen zusammen. Laut dem Experten geht es hierbei nicht nur um die unmittelbar drohenden Transporteinschränkungen durch Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie, sondern auch um langfristige Nachfrageerwartungen.
Neben der Corona-Krise wurden die Ölpreise auch durch die jüngste Entwicklung bei den Verhandlungen für ein neues staatliches Hilfspaket in den USA im Kampf gegen die Folgen der Pandemie belastet. Zuletzt hatten die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und US-Finanzminister Steven Mnuchin ihre Gespräche erst einmal abgebrochen. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, im Nachhinein «die Verhandlungsregeln geändert zu haben». Ein neues Hilfspaket würde die grösste Volkswirtschaft der Welt stützen und damit auch die Nachfrage nach Rohöl in den USA stärken. (awp/mc/ps)