Bucher mit tieferem Umsatz nach neun Monaten

Bucher mit tieferem Umsatz nach neun Monaten
Jacques Sanche, CEO Bucher Industries. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher hat aufgrund der Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 einen tieferen Umsatz erwirtschaftet. Die Nachfrage hat sich im dritten Quartal aber normalisiert und der Abschwung aus dem zweiten Quartal wurde gestoppt.

Beim Auftragseingang belief sich das Minus von Januar bis September mit 1,96 Milliarden Franken auf rund 12 Prozent. Der Umsatz sank derweil um 15 Prozent auf 2,01 Milliarden Franken, wie der Hersteller von Landmaschinen, Anlagen und Fahrzeugen am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich beim Umsatz ein Minus von 11 Prozent. Den Einfluss des stärkeren Franken beziffert Bucher auf 5 Prozentpunkte.

Nach einem «sehr schwierigen zweiten Quartal», hätten sich die meisten Märkte erholt, heisst es. An den meisten Standorten sei die Produktion wieder gelaufen und die Situation bei der Lieferkette habe sich entspannt. Jedoch blieb die internationale Reisetätigkeit eingeschränkt, was Verkauf und Service vor Ort erschwert habe.

Prognose übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Bucher die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 1,98 Milliarden Franken und für den Auftragseingang bei 1,86 Milliarden.

Das Marktumfeld in der grössten Sparte Landmaschinen (Kuhn Group) habe sich im dritten Quartal verbessert. Beim Auftragseingang wurde auf neun Monate gesehen ein Plus von 5,3 Prozent erreicht, während der Umsatz um 8,9 Prozent tiefer lag. Positiv war die Nachfrage nach Maschinen für die Milch- und Viehwirtschaft, Ackerbaugeräte blieben jedoch auf tiefem Niveau, wie es heisst.

Produktionseinschränkung in Australien
Bei Bucher Municipal befinde sich die Nachfrage aktuell auf einem «zufriedenstellenden Niveau». In Australien sei es in der Region Melbourne jedoch erneut zu einer weitgehenden Stilllegung des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens gekommen. Das habe den Umsatz belastet.

Hydraulics habe eine Erholung in gewissen Märkten gesehen, heisst es. Auftragseingang und Umsatz waren aber nach wie vor rückläufig. Emhart Glass war weiter deutlich unter Vorjahr, jedoch scheine der Tiefpunkt erreicht, schreibt Bucher. Die Lage in der Getränkeindustrie sei weiter herausfordernd, was den Bereich Bucher Specials belastete.

Für den Rest des Jahres rechnet das Management mit einer leichten Erholung des Geschäftsverlaufs. Im Gesamtjahr soll der Umsatzrückgang «leicht geringer» sein als in den ersten neun Monaten. Die Betriebsgewinnmarge soll sich in der Grössenordnung des ersten Halbjahrs bewegen (6,9%) und das Konzernergebnis entsprechend rückläufig sein. (awp/mc/ps)

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