Deutsche Industrie stagniert zum Jahresende
Wiesbaden – Die Produktion der deutschen Industrie hat Ende 2020 stagniert. Die Gesamtherstellung habe sich im Dezember gegenüber dem Vormonat nicht verändert, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel die Herstellung ein Prozent niedriger aus.
Von dem schweren Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 hat sich die Industrie mittlerweile zwar deutlich erholt, die Herstellung liegt aber immer noch 3,6 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Februar. Im Gesamtjahr 2020 ging die Produktion um 8,5 Prozent zum Vorjahr zurück. Das zeigt, wie schwer die Pandemie und die mit ihr verbundenen Einschränkungen wiegen.
Freundlicheres Bild im gesamten Schlussquartal
Im gesamten vierten Quartal fällt das Bild freundlicher aus. Von Anfang Oktober bis Ende Dezember stieg die Gesamtherstellung um 6,1 Prozent, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Die Warenherstellung in der Industrie stieg ebenso an wie die Aktivität am Bau. Die Autoindustrie weitete ihre Herstellung kräftig um 14,4 Prozent aus.
Im Dezember stieg hingegen nur die Warenherstellung in der Industrie, während am Bau und in der Energieerzeugung die Aktivität abnahm. Das Wirtschaftsministerium wertete die höhere Industrieproduktion angesichts des verschärften Corona-Lockdowns positiv. Der Ausblick bleibe angesichts des Pandemiegeschehens und wegen Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie aber verhalten. Hierfür spreche auch die zuletzt schwächere Auftragslage und die gedämpfte Stimmung in den Unternehmen. (awp/mc/ps)